VOM PARKHAUS ZUM MOBILITÄTSHAUS Schließlich erleichtert die Unterbringung von verschiedenen Verkehrsmitteln in einem Gebäude den Wechsel von einem Verkehrsmittel auf ein anderes. So können nach dem Abstellen des Autos z. B. auch weiter entfernt gelegene Ziele in autofreien Altstadt- zonen mit dem (Elektro)Fahrrad oder anderen Verkehrsmitteln angesteuert werden. Um allen Anforderungen gerecht zu werden, sollten solche Mobilitätshäuser am besten neu geplant und errichtet werden. Neubauaktivitäten sind allerdings aufgrund eines gesättigten Marktes, intakter Bestandstrukturen und schwieriger Genehmigungspro- zesse nur selten zu finden und zu realisieren. Der Standortwettbewerb mit anderen Immobiliennutzungen lässt Parken als Primärfunktion meist verlieren. Daher legen die Mitglieder des Bundesverband Parken großen Wert auf die Entwick- lung und den Ausbau der notwendigen Strukturen und Services in den bestehenden Stellplatzanlagen. Ebenso ist die Bewerbung der Angebote und Dienstleistungen in den jeweiligen Parkhäusern wichtiger Bestandteil im Markenauftritt einiger Betreiber, um den Imagewandel vom Park- zum Mobilitätshaus positiv zu unterstützen. Umsetzung Bei Planung und Gestaltung der Mobilitätshäuser sollte neben den aktuellen Nutzer- freundlichkeitskriterien gemäß den Empfehlungen für Anlagen des Ruhenden Ver- kehrs EAR der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen für zukunfts- fähige Parkierungsanlagen auf folgende Aspekte geachtet werden: Æ Stellplätze mit höchster Relevanz, Umschlag bzw. Umsatz befinden sich in bester Lage nahe der Ein-/Ausfahrten bzw. der Erschließungskerne, also der Ein- und Ausgänge oder Aufzüge, z. B. für Kiss&Ride, Stromtankstelle, Car-Sharing, Verleih etc. Æ Gleiches gilt für Servicestationen mit Verleih, Reparatur etc. für alternative Fortbewegungsmittel. Æ Eine separate Erschließung für (Elektro)-Fahrräder, Segways, E-Scooter ist aus Gründen der Verkehrssicherheit optimal. Wo dies nicht möglich ist, ist eine eigene Einfahrtsituation neben den PKW Einfahrten zu schaffen. Um diese Einfahrtsituation sowie die Fahrgassen für Fahrräder zu schaffen, sind organisatorische Maßnahmen wie Poller oder Beschilderung hilfreich. Æ Die Abstellbereiche für vorgenannte Fahrzeuge sollten möglichst ohne Höhen unterschiede erreichbar sein – das ist attraktiv und auch verkehrssicher. 4 www.parken.de