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INHALT Auf ein Wort Nachrichten Im Fokus 3 6–11 EasyPark-App mit „Finden & Parken“ Arivo: Österreichischer Spezialist für Freeflow-Parken Ticketless-Parking-Systeme von Scheidt & Bachmann Interview mit PARK NOW: „Signifikanter Beitrag zur Energiewende“ HIB Huber Integral Bau: Digitale Zukunft des Parkens in Bruchsal realisiert RWTH Aachen: Smart Parking & Charging Campus Bosch Parking Lot Sensor: Smart, einfach, effektiv Quartiersgarage als digitaler Mobility-Hub Cleverciti/RheinEnergie: Intelligentes Parkleitsystem Autopay: Smartparking – auch im Bestand möglich 13 14 16 18 20 21 22 24 26 27 Produkte + Dienstleistungen „Parken Plus“: Porsche weitet App-Angebot deutlich aus 28 FEIG: Infektionsschutz durch kontaktlose Zufahrt Hetronic: Bargeld- und ticketloses Parkerlebnis CopterCloud: Aufmaß von Parkplatz mit Drohnen Portrait Interview mit nagels: „In der Ticketwelt tut sich immer etwas“ Theorie + Praxis Sika: Drei OS-Systeme für umfassenden Betonschutz start2park: Ist es mit dem Auto wirklich schneller? MSR-Traffic: Dynamische Parkleitsysteme Contipark-Kommunikationskampagne erhöht Bewusstsein für sicheres Parken 29 30 32 34 38 39 40 42 Hintergrund Interview: „Es kann Jahrzehnt des Fahrradparkens werden“ 46 DPD Deutschland & Hanauer Parkhaus GmbH: Paketverteilung per Lastenrad reduziert Verkehr WSW Wuppertal: Neue Radabstellanlage im Parkhaus 48 49 Alternativnutzungen von Parkhäusern in Corona-Zeiten: Musik und Kunst statt parkender Autos 50 Im Fokus, Seite 12–27 Kennzeichenerkennung + Smartparking: Parken wird zunehmend digital. Zum Einsatz kommen smarte Technologien wie Kennzeichenerfassung, RFID, Sensoren oder Apps. Ratgeber Mirko Wendler: Im Förderdschungel 54 WKO News Positionspapier der österreichischen Parkgaragenbetreiber: 8-Punkte-Programm der Branche 56 EPA News EPA Awards 2021: Europäischer Exzellenzwettbewerb 57 Bundesverband Parken News Webseite parken.de: Überarbeitete Mitgliederdatenbank bietet deutlichen Mehrwert Aus den Ausschüssen Ab Ausgabe November 2020: Kleinanzeigenmarkt Mit Informationen zu Aufzügen einen neuen Service für mobilitätseingeschränkte Kunden ermöglichen Zweite Blitzumfrage zur Corona-Krise 58 59 60 61 62 4 Parken aktuell · September 2020

NACHRICHTEN Park One GmbH Neuer Pächter für Tiefgarage „Herzogterrassen“ in Düsseldorf Die Park One GmbH wird in Zukunft die Tiefgarage „Herzogterrassen“ in der Düssel- dorfer Innenstadt betreiben. Die Tiefgarage befindet sich unter dem gleichnamigen Bü- rokomplex – ehemaliger Hauptsitz der WestLB – im Stadtteil Friedrichstadt und verfügt über 399 öffentliche Stellplätze auf fünf Ebenen. Die Das Unternehmen schloss einen langfristigen Pachtvertrag mit Wir- kung zum 1. Juni 2020 ab und hat die Be- wirtschaftung der Tiefgarage bereits über- nommen. Vermittelt wurde der neue Pächter von der PARCADIA Parking Experts GmbH, ei- ner Kompetenzgesellschaft der ARCADIA Investment Group, an eine Objektgesell- schaft der Covivio Office AG. Bereits im ver- gangenen Jahr wurde die PARCADIA durch die Eigentümerin der 1980 erbauten „Her- zogterrassen“ mit einer Standort- und Wirt- schaftlichkeitsanalyse beauftragt. Die Park One GmbH, ein deutschlandweit agierender Parkgaragenbetreiber aus München, konnte sich anschließend in einem durch die PAR- CADIA geleiteten dreistufigen Ausschrei- n bungsprozess durchsetzen. A O C P A : o t o F Der neue Chef von APCOA Deutschland: Hansjörg Votteler H b m G e n O k r a P Einfahrt der Tiefgarage „Herzogterrassen” in Düsseldorf : o t o F APCOA Deutschland Hansjörg Votteler ist neuer Geschäftsführer Hansjörg Votteler hat zum 15. September 2020 die Geschäftsführung der APCOA PARKING Deutschland GmbH übernom- men. Er folgt damit auf Detlef Wilmer, der APCOA Deutschland seit 2015 leitete. Vot- teler ist studierter Betriebswirt und war zu- letzt Managing Director & Chairman of the Executive Board bei der ManpowerGroup Deutschland. Er soll mit einem stark marke- ting- und vertriebsorientierten Ansatz die Entwicklung des Unternehmens weiter dy- namisieren, heißt es von APCOA. „Ich freue mich auf mein neues Team und meine neue Rolle bei APCOA. Das Un- ternehmen bewegt sich in einem spannen- den und zukunftsorientierten Umfeld zwi- schen Real Estate und Mobilität. Meine Energie und Erfahrung werde ich dafür nut- zen, um die damit verbundenen Potentiale unter anderem im Bereich der Digitalisie- rung weiterzuentwickeln und auszuschöp- fen“, so Votteler. „Wir freuen uns, mit Hansjörg Votteler einen erfahrenen Geschäftsführer für unser Unternehmen gewonnen zu haben“, sagt Philippe Op de Beeck, CEO der APCOA PARKING Group. „Mit seinem Start richten wir unseren Blick vom Krisenmanagement auf die nächsten Schritte: die Steuerung des Wiederaufschwungs und das Wachstum un- seres Geschäfts. Ich bin fest davon über- zeugt, dass wir gemeinsam die weitere Erho- lung mit Erfolg meistern werden. Unsere Fä- higkeit flexibel, schnell und entschieden auf sich rasch ändernde Umstände zu reagieren, n wird dabei entscheidend sein.“ 6 6 Parken aktuell · September 2020

NACHRICHTEN H b m G G M n e k r a P : o t o F Lars Randerath Parken MG GmbH und PPG-Nordpark GmbH Randerath neuer Mann an der Spitze Die beiden städtischen Gesellschaften Par- ken MG GmbH und PPG-Nordpark GmbH in Mönchengladbach haben seit dem 1. Sep- tember 2020 einen neuen Geschäftsführer. Lars Randerath folgt in beiden Unterneh- men auf Lothar Backes, der altersbedingt in Ruhestand gegangen ist. Randerath bringt umfangreiches Wissen mit in den neuen Job, vor allem im Bereich Smart Mobility und Parking. Der 43-jähri- ge Mönchengladbacher war beim Flugha- fen Düsseldorf als Leiter der Commercial Mobility Operations verantwortlich für das Management von ca. 30.000 Passagier- und Mitarbeiterparkplätzen, das Mietwagen- und Taxigeschäft, E-Mobilität, Carsharing, autonomes Fahren sowie die zukunftswei- sende digitale Vernetzung aller Verkehrs- mittel zu einem sogenannten Mobility- Hub. Bei der PPG-Nordpark GmbH verant- wortet Randerath künftig gemeinsam mit dem weiter amtierenden Geschäftsführer Bernhard Nießen unter anderem die Be- wirtschaftung der ca. 10.000 Parkplätze n rund um den BORUSSIA-PARK. Elektromobilität Umfrage zeigt: Fördermaßnahmen wirken Laut einer Umfrage der Sparkassen DirektVersicherung AG spielt die öffentliche Förderung beim Ausbau der Elektromobilität eine große Rolle. 27 Prozent der Befragten gaben an, dass die Förderungen auf je- den Fall ein Grund wären, ein E-Auto zu kaufen. Das sind ganze 16 Prozentpunkte mehr als vor vier Jahren, als die Versicherung die Um- frage erstmalig durchführte. Auch die Zahl der überzeugten Verbren- ner-Fahrer sank deutlich um 12 Prozentpunkte von 38 auf 26 Prozent. Acht Prozent gaben an, dass der nächste Wagen ohnehin ein batterie- betriebenes Fahrzeug sein wird (2016: drei Prozent). Die Anzahl der Befragten, die abwarten wollen und noch unentschlossen sind, ist um sieben Prozentpunkte auf 27 Prozent gesunken. Der Umweltbonus für Elektro-Autos und Plug-in-Hybride ist bis 2025 verlängert worden. Es sind darüber hinaus teilweise Förderungen pri- vater Ladestationen, Zuschüsse von Energieunternehmen und steuer- liche Vorteile nutzbar. Eine Prämienerhöhung wurde im Februar um- gesetzt. Dennoch geben 14 Prozent der Befragten sagten, dass die Prä- mie noch steigen müsste, um sie zu reizen. „Es wird klar, dass sich die Welt, aber vor allem die Wahrnehmung verändert hat und die Menschen sensibler geworden sind für umwelto- rientierte Entscheidungen“, berichtet Dr. Jürgen Cramer, Vorstandsmit- glied der Sparkassen DirektVersicherung AG. Die aktuell beschlossene Verdopplung des Bundeszuschusses als Element des Corona-Konjunk- turprogramms bei E-Autos unter dem neuen Namen „Innovationsprä- n mie“ werde der Entwicklung einen weiteren Schub geben. Trend: Neuzulassung von Elektroautos Plug-In-Hybrid Elektroautos 8 4 3 . 5 4 1 8 2 . 3 6 2 2 4 . 1 3 2 6 0 . 6 3 6 3 4 . 9 2 6 5 0 . 5 2 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 0 2 0 2 i n u J , f r o d e s s ü D l , g n u r e h c i s r e V t k e r i D : e l l e u Q 8 8 Parken aktuell · September 2020

NACHRICHTEN NACHRICHTEN Rohbau des Parkhauses „Northgate“ am Flughafen BER r e f f a r t i e Z o p m e t n o C : o t o F ARCADIA Richtfest am Berliner Flughafen Ein knappes Jahr nach der Grundsteinle- gung wurde der Rohbau des Parkhauses „Northgate“, in unmittelbarer Nähe des zu- künftigen Berliner Flughafens BER, vollen- det. Auf einem rund 10.000 Quadratmeter großen Grundstück im Businesspark „gate- lands“, errichtet der Projektentwickler AR- CADIA Investment Group ein Parkhaus mit mehr als 1.500 Stellplätzen auf 12 Halbebe- nen. Der Bau des Parkhauses hatte bereits im Juli 2019 begonnen. Am 7. August 2019 wurde gemeinsam mit dem Generalunter- nehmer Goldbeck Nordost GmbH, Nieder- lassung Berlin-Brandenburg der Grundstein gelegt. „Das es trotz der Einschränkungen rund um die Corona-Krise gelungen ist, den Roh- bau innerhalb des geplanten Zeitrahmens fertig zu stellen, freut uns sehr. Gerade in solchen Krisenzeiten zeigt sich, wie wichtig zuverlässige Partner sind. Unser Dank geht an die Firma Goldbeck und die beteiligten Nachunternehmen“, erklärt Björn Franke, Leiter des Projektmanagements bei der ARCADIA Investment Group. Bereits vor Baubeginn wurde über den künftigen Be- trieb des Parkhauses verhandelt und mit der Goldbeck Parking Services GmbH ein Pachtvertrag mit einer Laufzeit von 20 Jah- ren abgeschlossen. Die Inbetriebnahme des Parkhauses durch den Pächter soll am 6. No- vember 2020 erfolgen – rechtzeitig zur ge- planten Eröffnung des BER am 31. Oktober 2020. Der Businesspark „gatelands“ soll in un- mittelbarer Nähe des Hauptstadtflughafens BER auf rund 100.000 Quadratmetern Raum für Hotels, Büroräume, Dienstleis- n tungs- und Handelsflächen bieten. SO GEHT PARKRAUM MANAGEMENT 10 10 Deutschlands modernste und größte Parkleitstelle. Vertrauen Sie dem erfolgreichen Know-How. Aufschaltung und Bewirtscha ung: # Bundesweit - 24 h täglich System- & Datentechnik, Planung, Implementierung und Wartung # Schnelle Reaktionszeiten Konzepte - Anlagen - Betrieb # Steigerung der Kundenzufriedenheit # Vertragsmanagement Dauerparker # Effi ziente Parkraum- bewirtscha ung # Reduzierung Ihrer Betriebskosten Haben wir Interesse geweckt? Sprechen Sie uns an: Würzburger Stadtverkehrs- GmbH Tel. 0931 36-1904 info@wvv-parken.de www.wvv-parken.de Parken aktuell · September 2020

IM FOKUS Kennzeichenerkennung + Smartparking Digitalisierung des Parkens Parken wird zunehmend digital. Zum Einsatz kommen smarte Technologien wie Kennzeichenerfassung, RFID, Sensoren oder Apps, die Autofahrer zu On- und Off-Street-Parkplätzen navigieren und bargeldlose Bezahlung ermöglichen. Im Fokus dieser Ausgabe stellen wir Beispiele vor, die exemplarisch für diesen Trend stehen. 12

IM FOKUS Arivo Österreichischer Spezialist für Freeflow-Parken o v i r A : s o t o F Smartparking aus Österreich: Das junge Unternehmen Arivo aus Graz bietet ein komplettes Freeflow-Parksystem an. Im Kern basiert es auf Kennzeichenerkennung, beinhaltet aber auch eine bargeldlose Bezahl- lösung und arbeitet zu hundert Prozent digital. A rivo noch als Startup zu bezeichnen, ist wahrscheinlich nicht mehr zutreffend. Ganz aktuell kann der österreichische Spezia- list für Freeflow-Parksysteme auf einen re- nommierten Neukunden verweisen: Best In Parking – mit mehr als 150 Standorten in Ös- terreich, Italien, Kroatien, Slowenien, Schweiz und Slowakei und insgesamt fast 70.000 Stell- plätzen on- und off-street. Der marktführen- de Parkhausbetreiber aus Österreich hat Ari- vo damit beauftragt, sämtliche „Garagen“, wie es in Österreich heißt, mit ihrem Free- flow-Parksystem auszustatten. Dominik Wieser, Mitgründer und Geschäftsführer von Arivo, kann sich über diesen Groß-Deal freu- en und ist schon mittendrin in der Ausfüh- rung. In rund 80 Garagen von Best In Par- king hat Arivo sein kamerabasierte Parksys- tem bereits installiert, wie der Arivo-Chef im Gespräch mit Parken aktuell berichtet. Bei diesem Kunden soll das Freeflow-Parken noch eine Koexistenz führen. Kunden von Best In Parking haben künftig die Wahl, ob sie das klassische System mit Parkticket und Bargeldzahlung am Kassenautomaten bevor- zugen oder die Arivo-Lösung. SMARTPARKING OHNE VORHERIGE REGISTRIERUNG Die so funktioniert: An den Ein- und Aus- fahrten der Parkierungsanlage sind Kameras für die Nummernschilderkennung instal- liert, mit denen die Ein- und Ausfahrten in Echtzeit protokolliert werden. Die Kennzei- chen werden bei der Einfahrt mit einem Zeitstempel gespeichert. Nach der Ausfahrt weiß die Software, wie lange das jeweilige Fahrzeug geparkt hat. Die Kunden zahlen den Betrag entweder online oder gleich an der Ausfahrt. Auch das Nachzahlen ist für einen gewissen Zeitraum noch möglich. Ein großer Vorteil aus Kundensicht: Die Online- Bezahlung funktioniert per Smartphone ohne vorherige Registrierung. Dafür muss man auf eine für diesen Zweck konfigurier- te Website gehen, auf die man auch per QR- Code gelangt. Am Smartphone ist dann das Kennzeichen anschließend kann der Kunde online mit seinem mobilen Endgerät bezahlen. Unterstützt wird jede beliebige Debit- (Giro-/EC-Karte) oder Kreditkarte. Besonders bequem seien dank der Ein-Klick-Funktion die Bezahldienste von Google oder Apple, so Arivo. Genauso bequem ist die Nutzung der Payapp von Ari- vo, die gerade für Stammkunden und regel- mäßige Nutzer interessant sein dürfte. Kun- einzugeben, 14 Parken aktuell · September 2020

IM FOKUS Ticketless-Parking-Systeme von Scheidt & Bachmann Wenn das Autokennzeichen zum Parkticket wird Parking-Systeme mit Kennzeichenerkennung liegen im Trend. Bedingt durch die Corona-Pandemie ist die Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln Bestandteil unseres Alltags geworden. Betreiber von Parkhäusern haben vielfältige Maßnahmen ergriffen, um den Parkkunden ein sicheres Gefühl beim Parken zu geben. D igitale Systeme, die ein kontaktloses Nutzen von modernen Mobilitätshäu- sern ermöglichen, bieten eine solche Sicher- heit. Berührungsloses Ein- und Ausfahren ist mit Einsatz einer Kennzeichenerkennung je- derzeit möglich: Ohne Interaktion mit dem Kontrollgerät öffnet sich die Schranke auto- matisch. Parksysteme mit Kennzeichener- kennung sind heute bereits schon vielfältig im Einsatz. Gerade für Dauerparker wurde mit dieser Technologie ein komfortables Par- ken geboten. Nun aber durchdringen vielfäl- tige Lösungen auch für Kurzparker immer mehr den Markt. Die Digitalisierung der Parken Branche lässt das Autokennzeichen immer mehr zum Parkticket werden. Scheidt & Bachmann bietet seinen Kun- den je nach Bedarf und Objektgegebenheit unterschiedliche Modelle von Parking-Sys- temen mit Kennzeichenerkennung an und unterscheidet drei Typen. CLASSIC – MIT TICKET, KAMERA UND SCHRANKE An der Einfahrt wird ein Ticket, auf dem wahlweise auch das Kennzeichen aufgedruckt ist, ausgegeben. Die Zufahrt wird durch Öff- nung der Schranke freigegeben. Die Bezah- lung erfolgt wie gewohnt am Kassenautoma- ten mittels Parkticket oder über eine App. Da die Ticketdaten mit dem Kennzeichen ver- knüpft sind, wird bei der Ausfahrt das „be- zahlte“ Kennzeichen mittels Kamera erkannt und die Schranke öffnet sich, ganz ohne Ein- stecken des Tickets. Eine missbräuchliche weitere Nutzung des vorhandenen Tickets ist dabei selbstverständlich nicht mehr möglich. TICKETLESS PARKING – OHNE TICKET, MIT KAMERA UND SCHRANKE Das Autokennzeichen wird bei der Einfahrt aufgenommen und in der Datenbank des n n a m h c a B & i t d e h c S : s o t o F Kamera und Ticketausgabe bei der Einfahrt Systems hinterlegt. Das Kennzeichen ist nun das Parkticket. Eine Schranke regelt wie ge- wohnt die Zufahrt. Die Parkzeit kann in bar oder bargeldlos am Kassenautomat oder über die Bezahl-App „Kassenautomat App“ bezahlt werden – jeweils mittels Eingabe des Autokennzeichens. Die Kamera in der Aus- fahrtsspur erkennt das bezahlte Kennzei- chen und eine Schranke gibt den Weg frei. Keine Kontrollgeräte an Ein- und Ausfahrt 16 Parken aktuell · September 2020

IM FOKUS Interview mit PARK NOW „Signifikanter Beitrag zur Energiewende“ Welchen Beitrag PARK NOW für Smart Cities leistet, schildert Geschäftsführer Marko Hrankovic im Gespräch mit Parken aktuell. Außerdem beschreibt er das Potenzial des digitalen Parkens per App – gerade auch in Zeiten von Corona. Herr Hrankovic, PARK NOW gibt es seit 2016, was gibt’s Neues? Ganz aktuell haben wir ein neues Feature gelaunched, die „Find & Park”-Funktion. Damit visualisiert die App über ein Farbsys- tem die Wahrscheinlichkeit, am Straßen- rand einen freien Parkplatz zu finden. In grün eingefärbten Straßen stehen die Chan- cen sehr gut, bei Rot wird es eher schwierig. Insgesamt gibt es fünf Abstufungen. Da- durch müssen Autofahrer weniger Runden auf ihrer Parkplatzsuche drehen, haben we- niger Stress und sparen Zeit. Gleichzeitig trägt die App so dazu bei, die allgemeine CO2-Belastung in der Stadt zu senken. Wir leisten damit einen signifikanten Beitrag zur Energiewende. Wie funktioniert das? Für die Berechnung erfassen wir die genaue Lage aller Parkplätze entlang einer Straße sowie die dort geltenden Parkregeln. Zu- sätzlich liefern eigens entwickelte Sensoren an Fahrzeugen, beispielsweise Taxis, fortlau- fend Informationen zur aktuellen Parksitu- ation. Aus diesen Daten errechnet das PARK NOW-Vorhersagemodell dann eine Prog- nose der Parksituation – individuell für jede Straße und jede Tageszeit. Wo ist diese Funktion verfügbar? Zum Start zunächst in Berlin. Der Roll-Out in weiteren deutschen Städten mit hohem Parksuchverkehr wie Hamburg, Frankfurt und Köln ist in Vorbereitung. gerechnet. Jetzt kommen noch die Aspekte Hygiene und Gesundheit hinzu. n n a m r e t s O e t t o L / W O N K R A P : o t o F Gibt es PARK NOW auch off-street? Wir waren von Anfang an bestrebt, eine ge- samtheitliche Lösung für On- und Off- Street-Parken zu bieten und haben eine wachsende Zahl von Parkhäusern im Port- folio. In Deutschland sind es mehr als 145 Häuser, die über unsere App angebunden sind. Marko Hrankovic ist Geschäftsführer von PARK NOW Deutschland und Österreich. Nicht wenige Verkehrsfachleute spre- chen von einer Renaissance des Indivi- dualverkehrs durch die Corona-Pande- mie. Registrieren Sie einen Schub für das digitale Parken? Aktuell sorgt das Parken mit unserer App für ein geringeres Infektionsrisiko, weil man nicht zum Automaten gehen muss, wo man sonst womöglich in einer Schlange stehen müsste. Zudem entfällt die Berührung des Geräts und des Bargelds. Verzichten die Deutschen vermehrt auf Bargeld? Laut Online-Umfragen zahlen 57 Prozent häufiger mit der Karte. Sie sprechen in Ihrem White Paper von der „kontaktlosen Gesellschaft“. Bleibt es auch nach Corona dabei? Das digitale Parken ist auch vor der Pande- mie schon gewachsen, weil es viele Vorteile bietet. Es ist einfach, ticketlos, bargeldlos, komfortabel und es wird minutengenau ab- Die Parkhäuser gehören ja nicht Ihnen. Wie funktioniert dort die Ein- und Aus- fahrt? Die jeweiligen Parkhausbetreiber sind Part- ner von uns. Technisch gesehen nutzen wir Schnittstellen zu den gängigen Parksyste- men. Die Schrankenöffnung erfolgt über Kennzeichenerkennung oder eine RFID- Hybridkarte, die Kunden für 2,69 Euro bei uns bestellen können. Abgerechnet wird am Monatsende via PayPal, Kreditkarte, Last- schrift oder Mobilfunkrechnung. Unser Titelthema in dieser Ausgabe heißt „Smartparking“. Was verstehen Sie neben den genannten Kundenvor- teilen noch darunter? Vor allem, dass wir Städten intelligente Park-Lösungen anbieten, welche auf digita- len Technologien basieren. Wir möchten sie damit auf ihrem Weg zur Smart City unter- stützen. So können durch Parkvorgänge ge- nerierte Daten Stellhebel für ein effektives Parkraummanagement für Kommunen ge- schaffen werden. In London ermöglicht die STUDIEN ZUM PARKSUCHVERKEHR Eine Untersuchung von PARK NOW unter deutschen Autofahrern ergab, dass diese durch- schnittlich zwischen sechs und fünfzehn Minuten nach einem freien Parkplatz suchen. Laut einer internationalen Studie (Traffic congestion metric, Connected Car Survey, Inrix, 2016) trägt die Parkplatzsuche zudem mit bis zu 30 Prozent zum innerstädtischen Ver- kehr bei. 18 Parken aktuell · September 2020

IM FOKUS HIB Huber Integral Bau Digitale Zukunft des Parkens in Bruchsal realisiert u a B l a r g e t n I r e b u H B H I : s o t o F Für die AmbiPark GmbH stellte HUBER im März 2020 das inno- vative Parkhaus „Am Klinikum“ in Bruchsal fertig – das erste 360-Grad-Parkhaus des System- herstellers aus Rheinbrohl. I m Rahmen einer europaweiten Aus- schreibung hatte AmbiPark den Zuschlag für Planung, Bau, Finanzierung und Betrieb erhalten und mit der Regionalen Kliniken Holding (RKH) einen Erbbaurechtsvertrag geschlossen. Die RKH konzentriert sich auf ihr Kerngeschäft der Gesundheitsversor- gung und will den Standort um weitere me- dizinische Einrichtungen erweitern. Mit dem HUBER-Parkhaus will die RKH die Er- reichbarkeit und auch die Entwicklung des Standortes sicherstellen. Aufgrund der Nähe zur benachbarten Jus- tizvollzugsanstalt sind die dorthin ausgerichte- ten Fassaden geschlossen, um Sichtschutzaufla- gen des Landes gerecht zu werden. Die unteren der zehn Splitlevel-Ebenen des Stahlverbund- parkhauses stehen mit 2,80 Meter breiten Plät- zen exklusiv Besuchern zur Verfügung. Darü- ber können auch Mitarbeiter ihre Wagen ab- stellen. Eine Aufstockung ist dank statischer Vorrüstung zukünftig auch noch möglich. FARBTEPPICHE IN LOGOFARBE In den mittlerweile zum Standard der Am- biPark-Parkhäuser zählenden Farben beige und dunkelrot führte HUBER die Beschich- tung der Böden aus. Die Farbteppiche er- leichtern das Einparken und stellen gleich- zeitig einen Bezug zum RKH-Logo wie auch zu den historischen Klinik-Gebäuden her. Alle Parkebenen werden durch ein helles Treppenhaus mit Fahrstuhl erschlossen. Auch eine Fluchttreppe ist vorhanden. Herzstück des Parkraum-Management- Prozesses ist die automatische Kennzeichen- erfassung Autopay, die über das HUBER-Be- teiligungsunternehmen Autopay Deutsch- land GmbH lizenziert ist. Der gesamte Abrechnungsprozess, Selbstverwaltungspor- tale für Parkkunden, Mieter, Eigentümer und Betreiber, aber auch Webshop, Buchungs- plattform und Schnittstellen für Buchhaltung etc. charakterisieren laut HUBER die digitale Zukunft des Parkens – und sollen nachhaltige Mehrwerte für Unternehmen liefern, die mit dem 360-Grad-Parkhaus arbeiten. BESTANDTEILE DES 360-GRAD-KONZEPTS Weitere Bestandteile des 360-Grad-Kon- zepts sind die Einzelstellplatzerfassung mit Kennzeichenerkennung und dynamischem Leitsystem, das bereits im Einfahrtsbereich die freien Kapazitäten nach Kundengruppen anzeigt. Aber auch in den Fahrgassen über- nehmen die mittig hängenden LED-Module eine hilfreiche Leitfunktion für die Kunden. Am Carfinder-Terminal erfährt der Kunde nach Eingabe seines Kennzeichens, auf wel- chem Platz in welcher Ebene er sein Fahr- Schrankenlose Einfahrt, unterschiedliche Nutzergruppen zeug im Parkhaus wiederfindet – und wie er dort hingelangt. Weitere Services wie die di- rekte Ansprache des Kunden am Fahrzeug zum Beispiel mit Informationen zum Stand- ort oder zum Parkvorgang, aber auch diffe- renziertere Produkt- und Preismodelle sol- len in den nächsten Monaten umgesetzt werden. Musikbeschallung ergänzt die an- sprechende Architektur zu einem positiven Ambiente für alle Nutzer. Zum 360-Grad-Konzept gehört auch, dass der Kunde selbst frei wählen kann, wann und wie er bezahlt. Dies ist auch on- line bis zu 48 Stunden nach Verlassen des Parkhauses möglich oder automatisch per Rechnung. Da keine Schranken und Kassen mehr existieren, gibt es auch keine Ausfälle der Elektromechanik mehr. So sei der Be- treiber nicht mehr der Getriebene, der im Fall einer Störung sofort reagieren muss, um beispielsweise Kunden rein- oder rauszulas- sen. Serviceteams vor Ort und auch ein n 24/7-Leitstand können entfallen. 20 Parken aktuell · September 2020

IM FOKUS Bosch Parking Lot Sensor (PLS) Smart, einfach, effektiv h c s o B : s o t o F Unnötig gefahrene Kilometer auf der Suche nach einem Parkplatz sind zeitintensiv und verursachen überflüssige Lärm- und Abgasemissionen. Intelligente Parkleitsysteme können Abhilfe schaffen. Bosch trägt mit seinem Parking Lot Sensor zur Reduzierung des Parksuchverkehrs bei. E s herrscht eine rege Nachfrage nach dem PLS, weiß Jonas Böttinger, Pro- jektleiter bei Bosch Connected Devices and Solutions zu berichten. Insbesondere im städtischen Umfeld steigt das Interesse an „Smart Parking-Lösungen signifikant. So kann Bosch aktuell – allein in Europa – auf zahlreiche aktive Kunden verweisen, die be- reits ein Parkleitsystem mit den Bosch-Sen- soren betreiben. Das vorrangige Ziel dieser Städte: Verringerung des Parksuchverkehrs und damit verbunden die Reduktion von Lärm- und Abgasemissionen. Bestandsbauten ist der Bosch PLS eine prak- tische Lösung, um Kunden zügig zu freien Stellplätzen zu leiten. Zusätzlich können dank des PLS innovative Services wie Park- platzreservierung zu Navigationslösungen angeboten werden. Für die Betreiber macht sich das bezahlt. In Einkaufszentren bei- spielsweise, so die Erkenntnis von Betrei- bern, wenden Kunden mehr Zeit für den Einkauf auf, wenn sie schneller einen freien Parkplatz finden und generieren so messbar mehr Umsatz. MEHR SICHERHEIT UND EFFIZIENZ ANWENDUNG IN PARKLEITSYSTEMEN Die Sensoren sind laut Bosch für Indoor- und Outdoor Nutzung konzipiert und opti- miert. Auf vielen Außenparkflächen und in vielen Parkhäusern sind die smarten Senso- ren bereits im Einsatz, erklärt Böttinger. Ge- rade in älteren, oft engen und verwinkelten Um unbefugtes Parken zu verhindern, zum Beispiel durch Überschreiten der maximal erlaubten Parkzeit oder Parken in gesperr- ten Zonen, wie Feuerwehrzufahrten, Lade- zonen etc. ermögliche der PLS einen we- sentlich gezielteren Einsatz von Ordnungs- personal und eine Steigerung von dessen Produktivität – ein Business Case, der sich schnell amortisiere, so Bosch. ANWENDUNG AN E-LADESTATIONEN Erhebliches Wachstumspotenzial sieht Bosch im Zusammenhang mit der Elektro- mobilität. Zum Parken an Elektroladesäu- len fehlen bislang zwar flächendeckende Regelungen, dennoch gibt es viele Kommu- nen, in denen Elektroautos nur in Verbin- dung mit dem Ladevorgang auf den eigens ausgewiesenen Flächen stehen dürfen. Ist das Kabel nicht angeschlossen, gilt für E- Fahrzeuge das gleiche Parkverbot wie für Verbrenner. Mithilfe von Parksensoren und vernetzter Ladestation lässt sich zentral er- mitteln, ob auf dem Stellplatz der E-Lade- station ein Auto steht, ohne zu laden. Mit zunehmender Verbreitung von Elektroan- trieben gewinnt eine solche Überwachung von Ladesäulen an Bedeutung. Wie Projekt- leiter Jonas Böttinger erklärt, hat Bosch in einer norddeutschen Stadt an rund 1.000 Ladepunkten seine Bodensensoren instal- liert. Auch im Ausland seien bereits entspre- chende Installationen erfolgreich realisiert worden. 22 Parken aktuell · September 2020

IM FOKUS KairosRed / ParkenPropertyPartner / epay Quartiersgarage als digitaler Mobility Als Mobilitäts- und Service-Hub für Rad- und Auto- fahrer eröffnet in Köln ein Parkhaus mit digitalen Zugangstechnologien. Die multifunktionale Quar- tiersgarage ist Teil eines Wohnquartiers auf einem ehemaligen Industrieareal. D as vor kurzem eröffnete „Mobility- Hub“ in Köln-Nippes bietet Auto- und Radfahrern nicht bloß Stellplätze, son- dern ein umfassendes Service- und Mobili- tätsangebot ohne Schranken, Tickets oder Kleingeldsuche. Das Betriebskonzept stammt von den Unternehmen KairosRed, ParkenPropertyPartner und epay und soll auch Immobilieneigentümern und -verwal- tern neue Chancen eröffnen. KairosRed aus Hamburg verwirklicht auf dem ehemaligen Industrieareal mit „Clouth 104“ eine Quar- tiersentwicklung als „Nachbarschaft 4.0“, zu deren innovativem Ansatz auch ein neuarti- ges Mobilitätskonzept gehört. Es steht Mie- tern, künftigen Hotel- und Eventgästen und der gesamten Nachbarschaft offen und kombiniert Auto- und Fahrradstellplätze, Car-Sharing und E-Ladestationen. Für Rad- fahrer gibt es künftig zudem Spinde sowie einen Reparaturservice auf Abruf, kündigen die Projektpartner an. AUF DEM WEG ZUR SMART-CITY Der von KairosRed entwickelte und reali- sierte Gebäudekomplex soll seinen Beitrag auf dem Weg zur Smart-City leisten. Neben Wohneinheiten finden sich im Clouth- Quartier Büros, Co-Working-Spaces, ein Hotel, Event-Flächen, Künstlerateliers, eine Kindertagesstätte, Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie, die alle miteinander und dem umliegenden Stadtviertel vernetzt sein sollen. Eine Schlüsselrolle spiele dabei die neue Quartiersgarage als Mobilitäts- und Ser- vice-Hub: KairosRed brachte hierfür Par- kenPropertyPartner und den Zahlungs- dienstleister epay zusammen, um das Park- haus ohne Tickets, Schranken und Bargeld umzusetzen. 24 Parken aktuell · September 2020

i e g r e n E n e h R i Cleverciti / RheinEnergie Intelligentes Parkleitsystem „ParkPilot“ in Köln-Nippes : s o t o F Das Kölner Versorgungsunterneh- men RheinEnergie nahm Anfang Juni 2020 ein intelligentes Parkleit- system in Betrieb. Der ParkPilot, eine gemeinsame Entwicklung mit Cleverciti, soll für weniger Verkehr und mehr Komfort für die Auto- fahrer im Stadtteil Nippes sorgen. D er Kölner Energiedienstleister Rhein- Energie hat mit ParkPilot ein innova- tives und modernes Parkleitsystem für Be- wohner und Besucher in Betrieb genom- men. Der kostenlose Service erfasst rund 800 Stellplätze im Umfeld der Neusser Stra- ße im Stadtteil Nippes. 27 an Laternenmas- ten angebrachte LED-Displays weisen Ver- kehrsteilnehmern per Richtungsanzeige den schnellsten Weg zum nächsten freien Stell- platz – in Echtzeit. Das System trage nach- weislich dazu bei, den Parksuchverkehr zu verringern und so die Schadstoffemissionen zu reduzieren. BEITRAG ZUM KLIMASCHUTZ „Klimaschutz ist ein fester Bestandteil unse- rer unternehmerischen DNA“, sagte Dr. An- dreas Cerbe, Netzvorstand der RheinEner- gie. „Das intelligente Parkleitsystem, das wir in enger Zusammenarbeit mit dem Unter- nehmen Cleverciti Systems entwickelt ha- ben, ist ein weiterer Baustein in unserem tere Stadtteile ausweiten, sofern die Einfüh- rungsphase erfolgreich abgeschlossen wird, so Dr. Cerbe weiter. PARKEN STRESSFREI MACHEN Thomas Hohenacker, CEO und Gründer von Cleverciti Systems: „Wir sind stolz dar- auf, dass wir mit unseren modernen Syste- men und Services eines der weltweit innova- tivsten und umfassendsten Parkleitsysteme im Innenstadtbereich umsetzen konnten. Ab jetzt verfügen alle Autofahrer in Köln- Nippes über exakte Information über die Verfügbarkeit von Parkplätzen und können gezielt und ohne Zeitverlust den besten Parkplatz ansteuern. Wir wollen entschei- dend dazu beitragen, Parken durch diesen Service stressfrei zu machen, das Einkaufs- erlebnis in der Stadt zu verbessern und die Emissionen deutlich zu reduzieren.“ Studien zufolge seien rund 30 Prozent des innerstädtischen Verkehrs auf den Park- suchverkehr zurückzuführen. Entsprechend groß seien die möglichen Einspareffekte bei flächendeckendem Einsatz der Technik. Das vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur geförderte Kölner Sys- tem arbeite nach strengen Datenschutz- richtlinien. Die im Nippeser Projektgebiet verbauten Sensoren erkennen lediglich freie Flächen. Aufnahmen von Personen oder Fahrzeugen werden laut Betreiber nicht an- gefertigt, die Datenübermittlung erfolgt ver- n schlüsselt. Macht Autofahrern, die einen freien Parkplatz suchen, die Richtungsentscheidung leicht: das neue Parkleitsystem in Köln-Nippes wachsenden Portfolio nachhaltiger Lösun- gen. ParkPilot verringert unnötigen Verkehr, reduziert den Schadstoffausstoß und stei- gert so die Energieeffizienz und Lebensqua- lität in der Stadt. Von einer entspannteren Verkehrssituation profitieren nicht zuletzt auch die Anwohner.“ Da die RheinEnergie tausende Leuchtmasten in Köln besitzt, lie- ße sich das System problemlos auch auf wei- 26 Parken aktuell · September 2020

PRODUKTE + DIENSTLEISTUNGEN Mehrwert für Kunden: Porsche mischt im Wettlauf um das digitale Parken kräftig mit. e h c s r o P : s o t o F „Parken Plus“ sorgt für komfortables Parken Porsche weitet App-Angebot deutlich aus Im Jahr 2017 hatte Porsche in Zusammenarbeit mit evopark einen Service unter dem Namen „Parken Plus“ gestartet. Ende Mai 2020 stellte der Sportwagenhersteller nun eine neue App mit demselben Namen vor. Diese ersetzt das alte Angebot mit erweiterten Funktionen. Der größte Kundennutzen entsteht vor allem dadurch, dass der Dienst nicht nur deutlich mehr Parkhäuser als bisher abdeckt, sondern in vielen Städten auch das digitale Parken am Straßenrand ermöglicht. O n-Street-Parken mit Porsche: In derzeit 250 deutschen Städten können Nutzer der neuen, von evopark entwickelten App ein Parkticket digital „ziehen“. Wie bei anderen Apps lässt sich die ge- nutzte Parkzeit jederzeit auf dem Smartphone einsehen. Läuft diese ab, erscheint 15 Minuten vorher eine Erinnerung. Das Verlängern der Parkzeit ist über Parken Plus von unterwegs aus möglich. Zu- dem rechne die Anwendung über die Start-Stopp-Funktion nur je- ne Parkzeit ab, die tatsächlich genutzt wurde, so der Anbieter. Damit parken die App-Nutzer laut Porsche und evopark nicht nur stress- freier, sondern auch preiswerter. In 70 Städten bekommen sie zu- dem kostenfreie Kurzparktickets, um beispielsweise beim Bäcker Brötchen zu holen. In den Genuss von Parken Plus kommen auch Autofahrer an- derer Marken, wenn sie mögen. Technische Voraussetzung ist le- diglich ein Smartphone mit einem Betriebssystem von Apple ab Parken Plus funktioniert „on-street“ in rund 250 deutschen Städten und bietet diverse Komfortfunktionen wie Parkzeit per App verlängern. iOS 13 oder Android ab 6.0 Marshmallow. Die Parkvorgänge las- sen sich in der App jederzeit einsehen – über das Kundenportal My Porsche ebenfalls. Die Rechnungstellung erfolgt monatlich per E- Mail. KONTAKTLOSER PARKHAUS-ZUGANG PER RFID Beim Off-Street-Parken setzt Porsche auf RFID-Technologie. Mit der Porsche ID Card erhalten Kunden kontaktlos Zugang zu rund 300 kooperierenden Parkhäusern in ganz Deutschland, die vielfach über den Partner sunhill technologies GmbH angebunden sind. Der Porsche-Service öffnet aber auch bei APCOA die Schranken. Das Funktionsprinzip gleicht dem von APCOA FLOW. Statt ein Papierticket zu ziehen, genügt es in den meisten der teilnehmenden Parkhäuser, die Porsche ID Card bei der Einfahrt kurz hochzuhal- ten. Nur in Einzelfällen müsse die RFID-Karte an das Lesegerät der Schranke gehalten werden, um diese zu öffnen. Im Hintergrund startet der Parkvorgang automatisch und endet bei der Ausfahrt. Neben dem Wegfall von Papierticket und Bargeld nennt Porsche als weiteren Vorteil, dass Nutzer der Funkkarte das Risiko senken, bei der Ein- und Ausfahrt die Fahrzeugfelgen zu beschädigen. EXPANSION IN DIE USA GEPLANT „Mit dem Parken-Plus-Angebot erleichtern wir Porsche-Fahrern und Kunden anderer Hersteller künftig viele Vorgänge rund ums Parken“, so Michael Hoffmann, Manager Porsche Parken Plus. „Mit der App bündeln wir alle auf das Parken bezogene Themen und überführen sie in das Porsche-Ökosystem. Der Launch in Deutsch- land ist dabei nur der Anfang – wir bringen die Anwendung zeitnah n in andere Märkte, beispielsweise die USA.“ 28 28 Parken aktuell · September 2020

PRODUKTE + DIENSTLEISTUNGEN Hetronic Ein komplett bargeld- und ticketloses Parkerlebnis Die rasante Entwicklung und zunehmende Digitalisierung in der Parken Branche zusammen mit den wachsenden Mobilitätsbe- dürfnissen erfordern immer mehr maßgeschneiderte Lösungen für den ruhenden Verkehr. Der neue Parkautomat CiteaPico setzt stellt laut Hectronic die Weichen für die Zukunft. D er Parkautomat CiteaPico im kom- plett bargeldlosen- und ticketlosen Betrieb sei eine Neuheit auf dem Markt und gewähre maximale Flexibilität, so das Un- ternehmen. Dabei sei es egal, ob ein neues System aufgebaut oder ob ein bereits beste- hendes System erweitert werden solle. Durch die kompakte Bauweise integriert sich der neue Parkautomat problemlos ins Stadtbild und ist zudem insbesondere im Betrieb wesentlich günstiger. Der Automat kann stromsparend und umweltfreundlich mit Akku über seitliche Solarpanels betrie- ben werden. Die flexiblen Seitenwände las- sen sich zudem farblich individuell gestalten und auch nach Installation im Rahmen ei- ner Nachrüstung schnell anpassen. Der CiteaPico ist mit modernster Kom- munikationstechnik (4G-Modem) ausge- stattet und das intuitive Touch-Display in vertikaler Ausrichtung bietet eine komfor- table und anschauliche Bedienung des Au- tomaten. Lästiges suchen nach Bargeld und langes Anstehen am Parkautomat gehört damit der Vergangenheit an. Mit dem Ver- zicht auf Bargeld und Papiertickets am Au- tomaten ist ein äußerst kosteneffizienter Be- trieb für jede Kommune garantiert. Der Zeit- und Personalaufwand für Leerungs- und Servicefahrten wird auf ein Minimum reduziert. Das Funktionsprinzip ist einfach erklärt: Über den Touchscreen wird das KFZ-Kenn- zeichen oder je nach Parkraumgegebenhei- i c n o r t e H : o t o F Der Parkautomat CiteaPico bietet einen komplett bargeldlosen- und ticketlosen Betrieb. ten die Stellplatznummer und die ge- wünschte Parkdauer eingegeben. Im bar- geldlosen Betrieb ist der Automat mit integriertem Kontaktlos-Zahlungsmodul ausgestattet. Mittels NFC-Technik (Near Field Communication) erfolgt die Daten- übertragung per Funk, ganz ohne lästiges Einstecken von Debit- oder Kreditkarte. So- bald das Display den fälligen Betrag anzeigt, kann die Karte einige Zentimeter an das Le- segerät gehalten werden. Kartenchip und Lesegerät tauschen die für die Zahlung not- wendigen Bezahldaten aus und ein akusti- sches oder ein optisches Signal bestätigt die Zahlung. Auch per Smartphone oder Smart- watch über Apple Pay oder Google Pay ist die kontaktlose Zahlung möglich und das Parkticket ist in Sekundenschnelle bezahlt. Zum Schluss kann dann das Parkticket auf Wunsch entweder per SMS oder E-Mail di- gital und papierlos verschickt werden. Die plattformübergreifende Manage- ment-Software CityLine ergänzt das Leis- tungsspektrum des Parkautomaten CiteaPico. Die Echtzeit-Überwachung der Automaten gewährleistet eine bessere Reaktionsfähigkeit. Die Daten des Parkautomaten werden exakt analysiert und CityLine liefert damit Kenn- zahlen für die Tarifgestaltung und -entwick- n lung. 30 30 Parken aktuell · September 2020

H b m G d u o C r e t p o C l : n e k fi a r G / s o t o F Projektbeispiel der P+R Betriebsgesellschaft in Hamburg: Im Hintergrund das verzerrungsfreie Orthofoto, links der Abgleich mit dem CAD-Lageplan, rechts das Flächenkataster CopterCloud: Digitales Liegenschaftsmanagement Aufmaß von Parkplatzanlagen mit Drohnen Drohnen machen es möglich: Die Bestandsdaten von Stellplätzen lassen sich auf Basis hochauflösender Luftbilder erheben. Die Befliegung mit Drohnen sei sehr effizient und liefere neben dem Aufmaß umfassende Bildinformationen, so Anbieter CopterCloud. Entscheidend für die Nutz- barkeit der Daten sei die Bereitstellung der Ergebnisse, so dass diese in verschiedenen Fachabteilungen verwendet werden können. D as Aufmaß aus der Luft mit Drohnen sei für Parkplatzanlagen bestens geeig- net, erklärt CopterCloud. Die Luftbilder sind dabei die Berechnungsgrundlage der Bestandsdatenerfassung. Nach der Berech- nung von Datenmodellen aus den Bild- punkten (Photogrammetrie) und der Pla- nerstellung liefert das Unternehmen eine anwendungsorientierte Lösung, um ergän- zend verwaltungsrelevante Informationen zu hinterlegen. In einem der letzten Projekte von Copter- Cloud wurden Parkplätze für eine Betreiber- gesellschaft beflogen und vermessen, ein Flä- chenkataster inklusive Winterdienst erstellt. Nun stehen alle relevanten Flächenkategori- en und -größen sowie Wegelängen als Kenn- zahlen zur Verfügung. Ergänzend wurden In- formationen und Dokumente der techni- schen Anlagen wie Parkscheinautomaten, Lichtmasten oder Schaltschränke hinterlegt. VERWENDUNG DER DATEN Hintergrund für solche Vermessungen: Eine effektive Bewirtschaftung der Liegenschaf- ten sei letztendlich nur möglich, wenn die aktuellen Mengengerüste bekannt sind. Die Flächengrößen seien beispielsweise Ver- tragsgrundlage für die Grünflächenpflege oder für die Abwassergebühren, für die der Versiegelungsgrad der Flächen ermittelt werden muss. Diese Informationen ließen sich in einem digitalen Flächenkataster er- fassen, so CopterCloud. Die Pläne ließen sich für die Verwendung in Standardsoft- ware wie CAD oder GIS exportieren. Auch Befliegung einer P+R-Anlage mit der Drohne über einen Internetbrowser seien die Infor- mationen abrufbar und damit mobil ver- fügbar. Alle Berechnungsergebnisse könne man auch in Excel importieren. Die digitale Datenbasis werde aber nicht nur für Berechnungen genutzt. Die hoch- auflösenden Luftbilder der Liegenschaften lieferten zusätzlich wertvolle Informatio- nen, sagt der Drohnenspezialist. So könne man die vielfältigen Bilddetails vom 3232 Parken aktuell · September 2020

PORTRAIT Interview mit nagels „In der Ticketwelt tut sich immer etwas“ Im Rahmen unserer Portrait-Reihe sprachen wir mit dem führenden Ticketproduzenten nagels mit Hauptsitz in Kempen. Insa und Werner Nagels gaben gemeinsam mit Marketingchef Marcel Hallas unter anderem Auskunft darüber, wie es um das Papierticket steht und wie das Unternehmen mit der gegenwärtigen Situation umgeht. Magnetstreifen oder Barcode – was be- vorzugen Sie? Insa Nagels: Wir haben da keine Präferenz. Beide Technologien haben Vor- und Nach- teile. Werner Nagels: Beide Systeme haben aus un- serer Sicht eine Berechtigung. Der Trend geht im Moment allerdings klar zum Barcode. Welches System produzieren Sie mehr? Werner Nagels: Barcode, auch weil die neu- en Geräte überwiegend damit laufen. Den- noch gibt es Hersteller, die auf den Magnet- streifen schwören – genauso wie Parkhaus- betreiber. „Der Trend geht klar zum Barcode.“ Finden bei Parktickets überhaupt noch Innovationen statt? Insa Nagels: In der Ticketwelt tut sich im- mer etwas. Die Materialien werden immer besser und feiner, die Lesbarkeit des Auf- drucks wird optimiert. Werner Nagels: Wir versuchen auch, die Chemie aus dem Thermopapier herauszu- nehmen, etwa Bisphenol A, das seit Anfang 2019 verboten ist. DAS FAMILIENUNTERNEHMEN Marcel Hallas: Auch die Einsatzbereiche des Tickets ändern sich. Ursprünglich war es nur ein Zutrittsmedium, mittlerweile ist es auch ein Kommunikationsmedium, das vi- suelle Botschaften aussendet, etwa zu Wer- bezwecken. Wird das denn viel genutzt? Werner Nagels: Absolut, die überwiegende Zahl unserer Kunden nutzt das Ticket für Werbung oder Informationen. Sie gestalten diese Tickets individuell nach Kundenwunsch? Insa Nagels: In der Regel haben die Kunden das Layout schon selbst entworfen. Unsere Grafikabteilung setzt das gewünschte Layout dann nach Wunsch der Kunden passend um. Werner Nagels: Es muss ja verarbeitet wer- den können. Hierfür müssen die Layouts oft noch angepasst werden. Marcel Hallas: Unser Anspruch ist, die Bot- schaft, die der Kunde aussenden möchte, so effektiv wie möglich zu gestalten. Deshalb stehen wir hinsichtlich des Ticketdesigns immer auch beratend zur Seite. Unser Art Department realisiert nahezu jede Anforde- rung. Da kann es auch mal sein, dass aus ei- nem Foto oder einer Power Point Datei ein Druckbild „gezaubert“ werden muss. Das Unternehmen Nagels Druck wurde 1928 in Krefeld unter dem Namen Schwieren ge- gründet. Karl Nagels übernahm 1977 den Betrieb. Inzwischen zählen zur internationalen Unternehmensgruppe nagels im Bereich Ticketing 15 Unternehmen in zehn Ländern. Die Geschäftsführung teilen sich seit 30 Jahren die Söhne Werner und Thomas. Seit 2013 stieß mit Insa Nagels ein weiteres Mitglied der Nagels-Familie hinzu. Nach eigenen Anga- ben produziert die Gruppe jährlich 4,5 Milliarden Tickets, die in über 80 Ländern auf der ganzen Welt ihren Einsatz finden. Damit ist nagels ein international führender Hersteller von Tickets im Park- und Transportsektor. Welche He rausforderungen gibt es neben der Gestaltung? Werner Nagels: Die Maßhaltigkeit. Wir produzieren die Tickets auf einen Zehntel Millimeter genau. Und wir sprechen hier nicht von Edelstahl, sondern von Papier mit einem hohen Wasseranteil. In diesem Maß muss es auch bleiben, egal ob es regnet, die Sonne scheint, ob 50 Grad oder minus 20 Grad in der Umgebung herrschen. Die Kunst ist, für jedes System das richtige Ticket mit dem richtigen Material im richti- gen Maß zu haben. Das spielt eine große Rolle, ansonsten kommt es nicht mehr aus dem Schacht heraus. Aus diesem Grund ste- hen wir auch in engem Kontakt mit den OEMs, also den Herstellern der Geräte, für die wir Tickets liefern. Es finden laufend Tests statt und fast jährlich werden neue Zertifikate erstellt. Damit sind unsere Tickets immer auf dem neusten Stand der Technik. Insa Nagels: Das ist uns wichtig und ein Alleinstellungsmerkmal. Wir sind da wahr- scheinlich auch am breitesten aufgestellt – weltweit. Womit wir bei der Internationalisierung wären … Werner Nagels: Die fing in den 1990er-Jah- ren in Frankreich an. Danach haben wir sukzessiv weitere Länder erschlossen. Insa Nagels: Teils sind wir erst mit einer Ver- triebsmannschaft vor Ort gewesen, teils ha- ben wir – wie in Toronto – entschieden, eine eigene Produktion aufzubauen. In diesem Fall für den amerikanischen Markt.. In Aust- ralien produzieren wir ebenfalls Tickets. Wie sieht Ihre internationale Firmen- struktur aus? Insa Nagels: Das Netzwerk ist ziemlich groß 34 34 Parken aktuell · September 2020

PORTRAIT Insa Nagels: Im Grunde ist das der hygie- nischste Prozess und wirklich touchless. Dann passt das Einmalticket doch noch in unsere Zeit? Insa Nagels: Es ist ein erlerntes und einfa- ches System. Etwas Neues müsste genauso einfach und sicher sein. Wird es in zehn Jahren noch Papier- tickets geben? Werner Nagels: Wir glauben schon, dass das Papierticket noch Zukunft hat. Vergan- gene Woche waren wir bei einem OEM, der fantastische Ideen und Neuerungen vorge- stellt hat. Zu den meisten seiner Zukunfts- pläne gehört ein Ticket dazu, was uns natür- lich sehr angesprochen hat. „Wir glauben schon, dass das Papierticket noch Zukunft hat.“ Insa Nagels: Ich glaube, dass der Markt er- gänzt wird durch vielseitige Lösungen und Anwendungen, aber nicht, dass das Ticket zu hundert Prozent ersetzt wird. Marcel Hallas: Selbst wenn das Papierticket in zehn Jahren an Bedeutung verliert, blei- ben wir als Unternehmen am Puls der Zeit und ein valider Partner für alle Fragestel- lungen rund um Zutritt und Identifikation. Insa Nagels: Wir entwickeln uns mit dem Markt weiter wie auch in den vergangenen 30 Jahren schon. Kann man sagen, dass Sie sich vom rei- nen Ticketproduzenten entfernen? Insa Nagels: Das Ticket ist nach wie vor un- ser Kernprodukt und bleibt unsere Identi- tät. Aber wir versuchen, Synergien zu ande- ren Produkten zu schaffen. Außerdem ent- wickeln wir über die klassische Produktion hinaus Marketingideen. Marcel Hallas: Wir arbeiten nicht nur Auf- träge mit unseren Maschinen ab, sondern sind auch Berater – teilweise in der Strategie des Kunden mit verankert – und bieten art- verwandte Services als Dienstleister. Ihre Strategie ist also, sich breiter auf- zustellen? Werner Nagels: Breiter in Produkten, aber auch breiter in den Märkten. Insa Nagels: Weltweit sehen wir noch viel Potenzial. Wo machen Sie heute die meisten Um- sätze? Werner Nagels: In Europa. Insa Nagels: Wir richten uns aber schon auf eine weltweite Präsenz aus. Man sieht das jetzt an der Corona-Pandemie, die in unterschiedlichen Wellen verläuft. Ähnlich verlaufen Lebenszyklen von Produkten und Technologien in anderen Ländern auch anders. Werner Nagels: Es gab in der Corona-Zeit zwar eineinhalb Monate, in denen gar nichts lief. Doch während in manchen Ländern noch Stillstand herrschte, zog es in anderen wieder an. Das hat uns schon geholfen. Wie haben Sie diese eineinhalb Monate überbrückt? Marcel Hallas: Wir haben über verschiede- ne Medien immer wieder kommuniziert: Wir sind da – sowohl für die Kunden als auch für unsere Mitarbeiter. Als es erstmals hieß, es müsse an öffentlich zugängigen Or- ten auf die Einhaltung der Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen hingewiesen wer- den, haben wir begonnen, hier zu unterstüt- zen. Beispielsweise mit der Produktion von Abstandsmarkierungen oder Hinweisschil- dern für den Einzelhandel, aber auch für Parkhäuser oder den öffentlichen Nahver- kehr. Werner Nagels: Klar, Covid ist da und wir haben damit ein Problem, aber wir haben geöffnet, produzieren weiterhin und sind durchgängig erreichbar. Wenn unsere Kun- den leiden, leiden auch wir. Aber wir setzen alles daran, für unsere Kunden da zu sein und den gewohnten Service zu bieten. Wo stehen Sie verglichen mit dem Vor- jahr? Werner Nagels: Noch nicht bei hundert Prozent. Anfang nächsten Jahres hoffen wir wieder auf dem Level von 2019 zu sein. n Die Fragen stellte Marko Ruh, Chefredakteur Parken aktuell FIRMENPORTRAITS IN DER PARKEN AKTUELL n #88, März 2013 Scheidt & Bachmann n #89, Juni 2013 Fleischhauer Datenträger n #100, März 2016 bebarmatic n #100, März 2016 OPG Center Parking n #101, Juni 2016 Designa n #102, Oktober 2016 APCOA PARKING n #103, Dezember 2016 SKIDATA n #104, März 2017 CONTIPARK n #105, Mai 2017 Came n #106, September 2017 OPG Center-Parking n #107, Dezember 2017 n #111, Dezember 2018 evopark n #113, Mai 2019 HIB Huber Integralbau n #114, September 2019 Fleischhauer Datenträger Osnabrücker Parkstätten-Betriebsg. (OPG) n #114, September 2019 n #107, Dezember 2017 Indigo OPG und DESIGNA n #108, März 2018 ICA Chipkartensysteme n #109, Juni 2018 Goldbeck Parking Services n #109, Juni 2018 parken 5.0 Consulting n #109, Juni 2018 Kilowatthandel AG n #115, Dezember 2019 Goldbeck Parking Services n #116, März 2020 Juice Technology AG n #116, März 2020 Peter Park n #117, Mai 2020 Würzburger-Stadtverkehrs GmbH n #110, September 2018 n #118, September 2020 CONTIPARK nagels 36 36 Parken aktuell · September 2020

THEORIE + PRAXIS Sika Deutschland GmbH Drei OS-Systeme sorgen für umfassenden Betonschutz Um die Tiefgarage einer Wohnan- lage in Unterschleißheim wieder funktionstüchtig zu machen, kamen innovative Oberflächen- schutzsysteme in Kombination mit langjährig bewährten Produkten von Sika zum Einsatz. D ie Sanierung der Tiefgarage in Unter- schleißheim war notwendig gewor- den, weil die Bewehrung des Stahlbetons durch hohe Konzentrationen von Tausalz in der Bodenplatte angegriffen war. Ein Spezi- alunternehmen lokalisierte mit einer Poten- zialfeldmessung zunächst alle Korrosions- herde. An diesen Stellen wurde der Beton bis 2 cm hinter die Bewehrung abgetragen. Dies erfolgte mit robotergestützter Hochdruck- wasserstrahltechnik, wie auch die anschlie- ßende Entrostung des Stahls. Teile der Be- wehrung wurden ersetzt und die Betonplat- te der 4500 m² großen Bodenfläche mit Transportbeton komplett neu hergestellt. Ursprünglich gingen die Baubeteiligten davon aus, dass nur Teilflächen saniert wer- den müssten. Die alte Bodenplatte war je- doch auch aufgrund der unterschiedlichen Betonüberdeckungen und des hohen Beweh- Die Deckbeschichtung SikaCor EG-5 ist in verschiedenen Farbtönen erhältlich und kann daher auch für die Markierung der Stellplätze und Gefahrenstellen eingesetzt werden. 38 38 Parken aktuell · September 2020 Vor der Applikation des Oberflächenschutzsystems wurde der Betonuntergrund mit festem Strahlmittel gestrahlt. : s o t o F l H b m G d n a h c s t u e D a k S i rungsanteils gerissen. Deshalb wurde ein rissüberbrückendes OS-11b-System als Schutz für die gesamte Bodenfläche einge- setzt. Das Oberflächenschutzsystem Sikaf- loor MultiFlex PB-56 erfüllt diese Anforde- rung und zeichnet sich außerdem durch eine hohe Verschleißfestigkeit aus. Die Boden- platte zunächst mit Sikafloor-161 grundiert und mit Quarzsand lose abgestreut. Darauf wurde die Dichtungs- und Verschleißschicht Sikafloor-376 appliziert und mit Quarzsand im Überschuss abgestreut. Abschließend ver- siegelten sie die Fläche mit Sikafloor-378. OS-10-SYSTEM MIT HYBRIDTECHNOLOGIE FÜR DIE RAMPE Im Bereich der 110 Quadratmeter großen Rampe und der Betonrinnen für den Ablauf des Wassers wurde der Bestandsbeton eben- falls mit robotergestützter Technologie ab- getragen und erneuert. Als Schutz wurde dann das Beschichtungssystem nach OS-10 Sikafloor Pronto RB-58 verarbeitet. Auf die Grundierung Sikafloor-11 Pronto applizier- ten die Mitarbeiter des Instandsetzungsun- ternehmens Sikafloor-32 Pronto als Dich- tungs- und anschließend auch als Ver- schleißschicht. Für die Dichtungsschicht legten sie im selben Arbeitsgang das Glasfa- servlies Sika Reemat Premium in das noch nasse Material ein. Die rissüberbrückende Gewebebahn verbindet sich selbstständig mit der frisch applizierten Dichtungs- schicht. Danach wurde die Verschleißschicht mit Füllstoff aufgerollt und abschließend mit Quarzsand im Überschuss abgestreut. Wie im Bereich der Bodenplatte erfolgte die Kopfversiegelung von Rampe und Rin- nen ebenfalls mit Sikafloor-378. Das Produkt ist sowohl für OS-11- wie auch für OS- 10-Systeme geeignet. Um der Gesamtfläche ein einheitliches Erscheinungsbild zu verlei- hen, wurde Sikafloor-378 sowohl in der Tief- garage als auch auf der Rampe verwendet. n

THEORIE + PRAXIS MSR-Traffic Dynamische Parkleitsysteme für mehrere Großgaragen Verschiedene Produkte von MSR- Traffic wie die ParkGard Control Box oder ParkGard Ultraschall- sensoren kommen in immer mehr Parkhäusern zum Einsatz, zum Bei- spiel im Outlet-Center Metzingen. H ier stattete MSR-Traffic 1.500 Park- plätze mit einem dynamischen Park- leitsystem aus. Das Outlet-Center in Met- zingen zieht jedes Jahr rund 4,2 Millionen Besucher aus 185 Nationen jährlich an. Au- tofahrer werden via dynamischer Verkehrs- leittechnik oder via App schnell zum nächs- ten freien Parkplatz geleitet. Abgesehen von der gewonnenen Zeit und dem guten Ge- fühl, zu wissen, wo der nächste freie Park- platz ist, wird somit die Umwelt geschont und die Wirtschaftlichkeit der Parkflächen gesteigert. Durch die optimal genutzten Stellplätze können so Lüftungs- und Um- weltkosten gesenkt werden. Für die Einzelplatzdetektion wird fast die Hälfte des gesamten Parkplatzbestandes in- kl. Neubauten mit Ultraschallsensoren aus- gestattet. Zusätzliche Zählbalken sorgen für die Zählung von Fahrzeugen bei Ein- und Ausfahrten von Parkhäusern. Die Montage der Einzelplatz- und Zähl-Sensorik erfolgt jeweils unter der Decke, auf Putz oder auf einer Schiene. Die Verfügbarkeit jedes ein- zelnen Parkplatzes wird erfasst und mittels des ParkGard Control Center gesteuert und verwaltet. Der daraus resultierende Bele- gungsstatus wird an LED-Displays am Ein- gang und je Ebene angezeigt. ÜBERWACHUNG VON KISS & RIDE IN WUPPERTAL Auch der modernisierte Hauptbahnhof in Wuppertal setzt auf die Ultraschallsensoren und die Control Box. Hier stehen neben Frauen- und Behindertenparkplätzen auch sogenannte „Kiss & Ride“-Parkplätze zur Vefügung, die bis zu 10 min kostenfrei nutz- Die ParkGard Control Box steuert und verwaltet das intelligente Parkleitsystem c fi f a r T - R S M : s o t o F Matrix-Display von MSR-Traffic am Outlet-Center in Metzingen bar sind. Die rechtmäßige Nutzung dieser Stellplätze wird ebenfalls durch die Control Box überwacht. Nach Ablauf der 10-minüti- gen Zeitspanne erfolgt eine Visualisierung in der Box im Pförtnerhaus, die anzeigt, dass der Stellplatz unrechtmäßig genutzt wird. ÜBER 500 NEUE SENSOREN IN DINKELSBÜHL Dinkelsbühler Parkhaus „Visiopark“, eines der größten im weiteren Umkreis und das erste in Dinkelsbühl überhaupt, hat das Un- ternehmen ebenfalls 532 intelligente Ultra- schallsensoren installiert. Der Komplex wurde im Mai 2020 fertiggestellt, hat rund 5 Millionen Euro gekostet und bietet unter anderem Online-Reservierungsmöglichkei- ten und eine E-Tankstelle. Auch hier werden die Daten des Park- hauses über das ParkGard Control Center von MSR-Traffic überwacht. Dies kann auch zur Steuerung, Visualisierung und Verwal- tung mehrerer Parkleitsysteme dienen. Die offene Schnittstelle der Software ermöglicht die Verknüpfung mit einer App für Park- n platzsuchende. 40 40 Parken aktuell · September 2020

THEORIE + PRAXIS Contipark-Kommunikationskampagne erhöht Bewusstsein für sicheres Parken Weniger Kontaktpunkte, mehr Sicherheit Contipark unterstützt Menschen darin, gesundheitliche Risiken zu meiden. Wenn es um sichere und bedarfsgerechte Mobilität geht, sind Parkeinrichtungen einmal mehr Teil der Lösung. Insbeson- dere das kontaktlose Parken, das Contipark seinen Kunden mit der P Card ermöglicht, bietet in Zeiten erhöhter Ansteckungsgefahr einen entscheidenden Vorteil. Seit Anfang des Jahres hat die Corona-Pan- demie den Alltag und das öffentliche Le- ben in einem Ausmaß verändert, der noch vor neun Monaten für die meisten undenkbar schien. Auch wenn viele Restriktionen mittler- weile wieder gelockert wurden, ist der Ausnah- mezustand mit der Zeit zur Gewohnheit ge- worden. Doch den eigenen Verpflichtungen und Notwendigkeiten nachzugehen, ohne sich einem gesundheitlichen Risiko auszusetzen, ist für die meisten eine Gratwanderung. Nicht je- der hat die Möglichkeit, vom Home-Office aus zu arbeiten oder Erledigungen außerhalb der eigenen Wohnung zu vermeiden. Insbesondere die Menschen, die in systemrelevanten Berufen arbeiten, also zum Beispiel im Gesundheitswe- Unter dem Hashtag #wirsindfüreuchda macht Contipark seit Mai auf das Vorhandensein und die Vorteile seiner Parkeinrichtungen aufmerksam. k r a p i t n o C : s o t o F sen oder in städtischen Versorgungsbetrieben, sind darauf angewiesen, ihre Arbeitswege si- cher bewältigen zu können. DAS VERKEHRSAUFKOMMEN STEIGT WIEDER Seit ab Mai der coronabedingte Shut- down in Deutschland mehr und mehr zurückgefahren wurde, ist der Wunsch der Menschen nach individueller Mobi- lität spürbar gestiegen – ebenso wie das Verkehrsaufkommen. Mit dem Ende der Sommerferien werden noch mehr Autos auf der Straße sein. Denn Umfragen be- legen, dass sich das Mobilitätsverhalten der Bundesbürger verändert hat. Die Nutzung des öffentlichen Personennah- verkehrs gilt den Meisten aktuell als zu riskant. Insbesondere die zahlreichen Kontaktpunkte in Bussen und Bahnen schrecken die Menschen bei der Nut- zung öffentlicher Verkehrsmittel ab. Aus Angst vor Ansteckung und Infektion ist die Mehrheit der Deutschen deshalb auf das eigene Auto umgestiegen. KONTAKTLOSES PARKEN MIT DER P CARD Dieses nachvollziehbare Bedürfnis nach Si- cherheit unterstützt Contipark mit seinen über 570 Parkeinrichtungen in mehr als 200 Städten in Deutschland und Österreich. Auch wenn das Unternehmen selbst mit den Aus- wirkungen der Corona-Krise umgehen muss, hält es weiterhin alle seine Parkeinrichtungen für die Menschen geöffnet – deutschland- und österreichweit. Contipark nehme den Wunsch der Autofahrer nach Sicherheit und Schutz sehr ernst, betont der Betreiber. Als Deutschlands größter Parkraumanbieter sei sich das Unternehmen seiner Verantwortung bewusst. Darum bietet es allen Autofahrern das Modell des kontaktlosen Parkens an. Die 42 42 Parken aktuell · September 2020

Das Geschäft mit den Chloriden D er Jahrhundertbaustoff Stahlbeton THEORIE + PRAXIS Anzeige JAHN BAUMANAGEMENT GmbH & Co. KG wurde im Jahre 1848 von dem Fran- zosen Joseph Monier erfunden. Stahlbe- wehrungen bei Ingenieurbauwerken wie Hochhäusern, Tunneln oder Brücken sind heute selbstverständlich. Aufgrund der geringen Zugfestigkeit des Betons kann durch die hohe Zugfestigkeit des Stahls ei- ne Beanspruchung der Zugspannungen aufgenommen werden, die auf das Stahl- beton-Verbundmaterial einwirken. Brückenbauwerke ungeschützt bleiben kann, ist Jahrzehnte bekannt. Mit großem Aufwand wird im- mer wieder versucht, mit mehr oder weni- ger Erfolg, den Beton vor Chloriden zu schützen. und Schrammborde auf Autobahnen, Böden, Stützen und Wände in Parkhäusern und Tiefgaragen sind anfällig für Tausalzschä- den, sofern sie nicht mit Oberflächen- schutzsystemen (OS) beschichtet werden. Diesem Umstand geschuldet, haben sich Ingenieurbüros als sach- und fachkundige Planer auf die Erstellung von Sanierungs- konzepten spezialisiert. Während die Stahleinlage die Zugfes- tigkeit des Betons verbessert, hat die Beton ummantelung der Bewehrung den Vorteil, dass der hohe PH-Wert des Be- tons das Metall vor Korrosion schützt. DER VERBUND VON STAHL UND BETON SIND EINE PERFEKTE SYMBIOSE. Schadhafte Decke Beispiel einer Stütze: vorher – nachher Bei einer zu geringen Betonüberdeckung des Stahls sind Stahlkorrosionsschäden die Folge, die dazu führen, dass durch die Rostbildung die Betonoberfläche abge- sprengt wird. 44 44 Die Erkenntnis, dass Stahlbeton in Ver- bindung mit Chloriden dauerhaft nicht Die Instandsetzung von Beton sind handwerkliche Tätigkeiten, die von Spezi- alfirmen der Baubranche ausgeführt wer- den. Die Mitarbeiter müssen über Quali- tätsnachweise verfügen, z.B. den SIVV- Schein. Zur Sicherheit des Auftraggebers wird darüber hinaus eine Qualitätssiche- rung vor Ort durch einen eingesetzten Bauüberwacher und auch durch Güte- überwachungs-Institutionen wie z.B. TÜV oder GEB wahrgenommen. Immobilienbesitzer und Betreiber von Parkhäusern und Tiefgaragen sind ver- trauensvoll darauf angewiesen, wie der Umfang der Sanierung durch ein Ingeni- eurbüro eingeschätzt wird. Hierzu gibt es sehr unterschiedliche Auffassungen, mit denen der Auftraggeber konfrontiert wird. Von der Empfehlung des Rückbaus, da möglicherweise Gefahr für Leib und Le- ben besteht, bis zu der Einschätzung, dass eine Instandsetzung des Bestandsbau- werks möglich ist, sind durch unter- schiedliche Sanierungskonzepte mitunter den Kosten Tür und Tor geöffnet. Ver- ständlicherweise ist es der Wunsch jedes Auftraggebers, Kostensicherheit zu erhal- ten, die ihn in die Lage versetzt, die Renta- bilität der Immobilie sicherzustellen. Die Bausubstanzuntersuchung ist Auf- gabe des Fachingenieurs, ebenso wie die betontechnologische Untersuchung durch ein Baustofflabor. Parken aktuell · September 2020

HINTERGRUND Interview „Es kann das Jahrzehnt des Fahrradparkens werden“ Parkraum für Fahrräder ist in vielen Innenstädten immer noch knapp – dabei jedoch ein wesentlicher Bestand- teil für die Verkehrswende. Warum Andreas Hombach vom Fahrradparkanbieter WSM durch Corona und Klima- wandel einen Schub für den Radverkehr erwartet, erklärt er im Interview mit dem Pressedienst Fahrrad. Herr Hombach, zum Planen von Fahr- radabstellanlagen arbeitet das Unter- nehmen WSM eng mit vielen Kommu- nen zusammen. Wie reagieren die kom- munalen Vertreter aktuell auf das Thema Radverkehr und auf den gestei- gerten Radverkehrsanteil? Andreas Hombach: „Es zeigt sich eine Dis- krepanz. Die Corona-Phase brachte mehr Menschen aufs Rad – was uns natürlich freut. Auf Verwaltungsebene war die Zeit hingegen ein Rückschlag. In vielen Kommu- nen wurden Mitarbeiter aus den Planungs- büros zur Eindämmung der Pandemie in andere Bereiche abgezogen. Das war natür- lich richtig und wichtig. Diese Leute fehlen aber aktuell, um das heiße Thema Radver- kehr und nötige Investitionen anzugehen. Radverkehr muss richtig geplant werden, damit er erfolgreich funktioniert – dafür braucht es Verkehrsplaner. Positiv stimmt mich, dass viele Kommu- nen neue Mobilitätsmanager suchen. Wenn die ihren Job richtig machen, dann kommen sie am Radverkehr – auch aufgrund des ak- tuellen Booms – nicht vorbei. Es ist also nicht so, dass die Kommunen keinen Bock auf Radverkehr haben, es fehlen schlichtweg die Leute. d a r r h a F . u e m s w w w w . : o t o F Andreas Hombach, Fahrradparkanbieter WSM Scheiterte die Verkehrswende bislang also nur an mangelndem Personal und gibt es auch andere Gründe? In den letzten Monaten arbeiteten auch die Bauunternehmen unter Volllast. Die hatten überhaupt keine Kapazitäten für neue Auf- träge frei. Das könnte sich jetzt durch Coro- na etwas ändern. Hinzu kam eine mangeln- de Akzeptanz in der Bevölkerung. Wir ha- ben beim Radverkehr eine Art Henne- Ei- Diskussion. Es hieß immer: „Warum wird der Radweg gebaut? Es fährt doch eh keiner Rad.“ Aber erst die Infrastruktur fördert den Radverkehr und die Leute beginnen, sie i t s n e d e s s e r P | e d m . - r . w w w : o t o F Fahrräder und Autos konkurrieren um den städtischen (Park-)Raum. zu nutzen. Wenn die Kommunen die Zahl der Autos auf den Straßen reduzieren wol- len, müssen sie zuerst eine gute Fahrradinf- rastruktur schaffen. Gerade im urbanen Be- reich ist das Fahrrad auf Distanzen bis zu zehn Kilometern das schnellste Verkehrs- mittel. Fließender Radverkehr ist das eine, aber ein alltäglich bekanntes Problem ist, einen passenden Abstellort für das Fahrrad zu finden … Das ist korrekt. Es bringt nichts, die Fahrrä- der nur in die Innenstadt zu bekommen, wenn sie nicht abgestellt werden können. Das hat auch die Politik erkannt. Dieser Ta- ge wurde ein Ergebnispapier des Arbeits- kreises zum Nationalen Radverkehrsplan 3.0 veröffentlicht, der unter Federführung des Bundesverkehrsministeriums steht. Da- rin enthalten sind unter anderem konkrete Fördermaßnahmen zum Thema Fahrrad- parken, die bis 2030 umgesetzt werden sol- len. Bund, Länder und Kommunen bekun- den, mit gutem Beispiel voranzugehen und wollen auf öffentlichen Plätzen flächende- ckend moderne Fahrradabstellanlagen bau- en. Dazu soll es auch Vorgaben für die Qua- lität der Anlagen geben. Fahrradparkhäuser, smarte Abstellanlagen und Sammellösun- gen bekommen so ein neues, einheitliches Niveau. Für uns ein Meilenstein! Die Zwan- ziger könnten in Deutschland das Jahrzehnt des Fahrradparkens werden. Aktuell sind aber gerade an wichtigen Punkten wie Bahnhöfen und Einkaufsstra- ßen die Fahrradparkanlagen verstopft. Wie können die Verkehrsplaner aus den Fehlern der Vergangenheit lernen? Die Antwort steht auch im genannten Er- gebnispapier: Kfz-Parkplätze können zu 4646 Parken aktuell · September 2020

HINTERGRUND DPD Deutschland & Hanauer Parkhaus GmbH Paketverteilung per Lastenrad reduziert Verkehr Im Rahmen eines Pilotprojekts von DPD Deutschland und der Hanauer Parkhaus GmbH werden seit Juli DPD-Pakete per Lastenrad emissionsfrei in der Innenstadt ausgeliefert. S eit Anfang Juli werden von einem neu- en DPD-Mikrodepot am Parkhaus Kongresspark in Hanau aus Pakete per Las- tenrad und damit lokal emissionsfrei zuge- stellt. In einer ersten Anlaufphase wird zu- nächst ein Lastenrad vom Typ Rytle MovR zum Einsatz kommen. Sobald diese An- fangsphase erfolgreich abgeschlossen ist, soll ein weiteres Lastenrad hinzukommen. Gleichzeitig bezieht DPD Deutschland auch im Darmstädter Stadtteil Bessungen ein Mi- krodepot für eine Zustellung per Lastenrad. Für den internationalen Paket- und Ex- pressdienstleister sind es die ersten Projekte dieser Art im Ballungsraum Rhein-Main. Dank der Zusammenarbeit mit der Ha- nauer Parkhaus GmbH befindet sich erst- mals ein DPD Depot in einem öffentlichen städtischen Parkhaus. Diese erste Verteilsta- tion für Pakete dient der Stadt auch dazu, ei- gene Erfahrungen für ein künftiges Logis- tikkonzept für die Innenstadt zu sammeln. Für Stadtrat Thomas Morlock „ist es ein Ziel im Zuge der Entwicklung von Mobilitäts- leitbild und Verkehrsentwicklungsplan, die Anzahl der motorisierten Auslieferungsver- kehre in der Innenstadt zu reduzieren. Au- ßerdem ermöglichen Lastenräder auch die Auslieferung in die Fußgängerzonen außer- halb der normalen Andienungszeiten.“ Die Pakete werden morgens angeliefert, dann in den Wechselcontainer des Lasten- rads einsortiert und anschließend ausgelie- fert. Zunächst werden so pro Woche rund 400 Pakete an Paketempfänger in der Innen- stadt zugestellt. Perspektivisch rechnet DPD damit, dass sich das Paketvolumen mindes- tens verdoppelt. „Die Stadt Hanau hat uns mit diesen Stellplätzen eine optimale Möglichkeit ge- boten, ein weiteres Lastenrad-Projekt um- zusetzen. Die Lage des Parkhauses ist opti- mal geeignet, da es sich zentral in einem Zu- stellgebiet mit vielen Privatempfängern und kurzen Wegen befindet“, sagt Gerd Seber, Group Manager City Logistics & Sustainabi- lity bei DPD Deutschland. „Gleichzeitig bauen wir vor Ort auch unsere Expertise im Bereich des Paketumschlags und der Vertei- lung aus Parkhäusern weiter aus.“ DPD BAUT LASTENRAD-FUHRPARK STETIG AUS In verschiedenen deutschen Städten hat DPD bereits Lastenräder stationiert. Gerade in Gebieten mit vielen Privatempfängern und kurzen Wegen hat sich gezeigt, dass der gezielte Einsatz der umweltfreundlichen Elektrofahrräder zu einer Effizienzsteige- rung bei der Paketzustellung beitragen kann. Auch bei dichtem Stadtverkehr kom- men Zusteller schnell voran, eine langwieri- ge Parkplatzsuche fällt in der Regel weg. DPD stellt unter anderem in Leipzig, Kons- tanz, Berlin, Heilbronn und Nürnberg Pake- te per Lastenrad zu. Insgesamt hat DPD der- zeit 32 Lastenräder und 8 Elektro-Dreiräder, sogenannte TRIPL, in ganz Deutschland n stationiert. Vom Mikrohub im Parkhaus am Heinrich-Fischer-Bad bedient DPD per Lastenrad Kundinnen und Kunden in der Hanauer Innenstadt. 48 48 Parken aktuell · September 2020 u a n a H t d a t S : o t o F

HINTERGRUND Alternativnutzungen von Parkhäusern in Corona-Zeiten Musik und Kunst statt parkender A Not macht bekanntlich erfinderisch. Und so kommen manchmal ungewöhnliche Lösungen zustande, auf die sonst kaum jemand gekommen wäre. Musikdarbietungen, Kunstausstellungen oder auch eine Betriebsversammlung – fanden jetzt mancherorts auf Parkdecks statt, um Abstandsregeln einzuhalten. t r o p r i A n n o B n ö K l Die Drive-In Pop-up-Gallery „Nachtbrötchen“ im Parkhaus P1 lockte im Juni zahlreiche Kunstfans an den Köln Bonn Airport. : o t o F E ine ungewöhnliche Freiluftbühne bo- ten die Kölner Parkhausbetriebe J. & R. Kalscheuer für eine Reihe klassischer Konzerte. Auf dem obersten Deck des Park- hauses Brückenstraße in der Kölner Innen- stadt traten an drei Terminen Ende Juni mehrere Gruppen unter dem Motto „…sur les toîts – Kammermusik über den Dä- chern der Stadt“ auf. Im Hintergrund konnten die mit Abstand sitzenden Zu- schauer die Spitzen des Kölner Doms als Kulissen genießen, während die überwie- gend jungen Nachwuchsmusiker die Chan- ce hatten, endlich mal wieder live vor Pub- likum aufzutreten. Die Parkhaus-Premiere bestritt das Ane- moi-Holzbläserquintett sowie das Devi- enne-Streichquartett, die zur Gruppe „Les Lumières“ gehören. Es folgte an einem Abendtermin unter der Woche das Bowen- Viola-Quintett des Gürzenich Orchesters, das eine feste Größe im Kölner Kulturbe- trieb darstellt. Den Abschluss der Kammer- musik-Reihe bildeten wiederum Les Lumi- ères, dieses Mal mit einem Vokalensemble und der Jazzsaxophonistin Christine Corvi- sier als Gast. Weiteres kulturelles Engagement stellten die Kalscheuer Parkhausbetriebe mit dem Kölner Jugendchor St. Stephan unter Be- weis. Aufgrund der aktuellen Corona-Ein- schränkungen konnte dieser über viele Wo- chen nicht mehr proben. Ebenfalls im Park- haus an der Brückenstraße war es dann endlich wieder möglich – aus akustischen Gründen in einem Zwischendeck, aber mit ausreichend Abstand zwischen den Sänge- rinnen und Sängern. Oder auch einmal auf dem Oberdeck im Freien. Unter der Leitung von Michael Kokott hatten die jungen Leute sichtlich Spaß, in dieser ungewöhnlichen Umgebung ihrer Musikleidenschaft nachzu- gehen. DRIVE-IN-GALERIE AM KÖLN-BONNER FLUGHAFEN Während der Corona-Pandemie herrscht auf den Flughäfen nur wenig Betrieb. Eine Ausnahme machte der Airport Köln/Bonn mit einer ungewöhnliche Kunstaktion. Im Parkhaus 1, wo normalerweise parkende Au- 50 50 Parken aktuell · September 2020

HINTERGRUND ren der Veranstaltung waren die Over- > head Gallery aus Münster, die Part2Gallery und das DJ-Ensemble Strandpiraten aus Düsseldorf. Die DJs untermalten die Aus- stellung mit Clubsounds. „Vielen Kunst- und Kulturschaffenden fehlt es in der aktu- ellen Situation an Möglichkeiten, ihrer Ar- beit nachzugehen. Wir freuen uns, dass diese besondere Ausstellung so gut angenommen wurde und wir der kreativen Szene an die- sem Wochenende ein Zuhause geben konn- ten. Dadurch wurde unser leeres Parkhaus r e u e h c s a K l . R & . J e b e i r t e b s u a h k r a P : o t o F Eines der Kammerkonzerte auf dem Parkhaus Brückenstraße in Köln, hier mit „Les Lumières“ auch ein Stück weit mit Leben gefüllt“, sagte Johan Vanneste, Vorsitzender der Geschäfts- führung der Flughafen Köln/Bonn GmbH. Die Gelegenheit, in Zeiten von Corona Kunst und Kultur am besonderen Ort zu er- leben, wurde begeistert genutzt. Laut Veran- stalter rollten mehr als 2.000 Besucher mit ihren Autos langsam durch die Ausstellung. Positiver Nebeneffekt für die Kunstschaffen- den: Etliche Werke wurden im Laufe des Wochenendes sogar verkauft. BETRIEBSVERSAMMLUNG DER VER- KEHRSGESELLSCHAFT GELSENKIRCHEN Auf eine ebenfalls kreative Lösung für ein praktisches Problem verfiel die Verkehrsge- sellschaft Stadt Gelsenkirchen mbH. Da man eine anstehende Betriebsversamm- lung in geschlossenen Räumen wegen der dortigen Ansteckungsgefahr nicht verant- worten konnte, hielt man diese kurzerhand auf einem Parkdeck ab. So konnten die Hy- gieneregeln eingehalten werden, ohne die wichtige interne Veranstaltung absagen zu n müssen. Usability und Design in Perfektion Der neue KB 5000 ist spezialisiert auf den bargeldlosen Zahlungsverkehr – einfach und komfortabel. Dank modernster Technik und unseren smarten Lösungen erhält Ihr Marketing einen weiteren innovativen Kommunikationskanal. Der Weg zur Digitalisierung – gehen Sie mit uns den nächsten Schritt. www.ica.de

RATGEBER Bis im undurchsichtigen Dschungel der Fördermittel Geld fließt, müssen sich Antragsteller durch etliche Unwägbarkeiten arbeiten – oder sich fachkundig beraten lassen. Mirko Wendler GmbH Im Förderdschungel k c o t s r e t t u h S : o t o F P arkhausbetreiber Müller muss sein Ge- bäude sanieren. Das Parkhaus hat 500 Stellplätze und liegt im Zentrum einer mit- teldeutschen Kleinstadt. Er braucht neue Fahrbahnbeläge und will Baumängel behe- ben. Gleichzeitig würde Müller gerne dem Trend entsprechend in modernste Kameras mit Nummernschilderkennung und digitale Technologien investieren, die den Kunden freie Parkplätze anzeigen und ihm Informati- onen über das Parkverhalten liefern. Außer- dem soll die Beleuchtung des rund 20 Jahre alten Hauses auf effiziente Leuchtdioden umgestellt werden sowie die elektrotechni- sche Voraussetzung für das Betreiben von E- Ladesäulen geschaffen werden. Durch die Baumaßnahmen erhofft sich Müller eine ver- besserte Akzeptanz und damit eine höhere Auslastung des Parkobjekts. Von Fördergel- dern hat er gehört und auch von den ver- schiedenen Programmen der Bundesregie- rung, der EU und der Länder und Kommu- nen, aber ist er überhaupt förderberechtigt? Bei diesem Thema herrscht in der Parken Branche große Unsicherheit und es sind viele widersprüchliche Aussagen im Umlauf. VIELE UNTERSCHIEDLICHE TÖPFE Parkhausbetreiber Müller hat viele Möglich- keiten, unterschiedliche Töpfe anzuzapfen. Der größte – allerdings nur für kommunale Parkhausbetreiber geeignete – dürfte das So- fortprogramm „Saubere Luft 2017 bis 2020“ AUTOR Mirko Wendler ist Gründer und Ge- schäftsführer der gleichnamigen Mirko Wendler GmbH. Er wirkt in allen Projek- ten mit und leitet die- se mit Herzblut. Hinter ihm steht ein bunt gemischtes Team aus den ver- schiedensten Bereichen welches ihm tatkräftig unter die Arme greift. Nach einer 20-jährigen Karriere in leitender Position bei der Siemens AG hat er sich vor einigen Jahren für die Selbststän- digkeit entschieden. Er berät unter an- derem private Parkhausbetreiber, Städ- te und Kommunen im Verkehrs- und Parkraummanagement. sein, das aktuell verlängert wird. Bis 1,5 Mil- liarden Euro stellte die Bundesregierung hier zur Verfügung. Besonders Ballungszentren sollen durch das Förderprogramm „Digitali- sierung kommunaler Verkehrssysteme“ auf Dauer wieder lebenswerter werden. Mit ein Kernziel des Programms ist es, den Park- suchverkehr zu verringern und die parken- den Autos schnell weg von der Straße in die Parkierungsanlagen zu bekommen, um die Luftqualität in den Städten zu verbessern. Metropolen wie Berlin, Hamburg, Dresden und Nürnberg, aber auch kleinere Städte wie Ludwigsburg oder Reutlingen nehmen mit verschiedensten Projekten am Förderpro- gramm der Bundesregierung teil. Ein weiterer Topf eröffnet sich mit dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz GV- FG, das am 1. Januar 1971 in Kraft trat. Ur- sprünglich war es für den Ausbau des öf- fentlichen Personennahverkehrs gedacht. Nur wenige wissen, dass Parkleitsysteme hier ebenfalls bis zu 60 Prozent gefördert werden, allerdings nur, wenn genug Geld in den Kassen ist. Dazu kommen viele weitere Fördermöglichkeiten auf Länder- und Kommunalebene sowie ständig neue Pro- gramme. Die Töpfe sind voll, trotzdem wer- den sie von Kommunen oft nicht abgerufen. DETAILLIERTER ANTRAG Doch wie sieht es mit Parkhausbetreiber Müller nun konkret aus? Für ihn steht vor ei- nem Zuschuss der Antrag – und der hat es in sich. Seitenweise müssen Fragen beantwortet werden, und nur eine falsche Antwort been- det die Hoffnung auf das zusätzliche Geld. Deshalb ist es für den Parkhausbetreiber zu- nächst wichtig, konkret zu benennen, was in seinem Parkhaus saniert und neu struktu- riert werden soll. Nicht zuletzt, um die ver- schiedenen möglichen Geldtöpfe zu identifi- zieren. So kann eine zeitgleiche Umstellung der Beleuchtung auf effiziente LEDs, die um- 5454 Parken aktuell · September 2020

NEWS Positionspapier der österreichischen Parkgaragenbetreiber 8-Punkte-Programm der Branche Mit Stand vom Juli 2020 veröffentlichte der Fachverband der Garagen, Tankstellen- und Serviceunternehmungen innerhalb der WKO (Wirtschaftskammer Österreich) ein Positionspapier in Form eines 8-Punkte-Programms. AUSGANGSLAGE 4. DATENSCHUTZ Die rund 400 österreichischen Parkgaragenbetreiber des Fachverban- des der Garagen, Tankstellen- und Serviceunternehmungen positio- nieren sich als moderne Anbieter von Parkraum, die professionelle Services anbieten und zukunftsweisende Digitalisierung fördern und leben. Studien ergeben, dass sich der Zuzug in städtische Ballungszen- tren innerhalb der kommenden Jahrzehnte noch verstärken wird. Bei der Architektur des öffentlichen Raums ist eine Abwägung zwischen dem Mobilitätsbedürfnis und einer lebenswerten Gestaltung der Stadt zu finden. Die Parkgaragenbranche will attraktive, moderne und ökologische Mobilitätslösungen unterstützen und sieht sich als wichtige zukünftige Drehscheibe bei der Verkehrsberuhigung und in der Logistik. Die Parkgaragenbranche präsentiert sich als attraktive Arbeitgeberin in einer zukunftsweisenden Branche. Um diese Ziele umsetzen zu können, bekennt sich die Branche zu folgenden Punkten und wünscht sich dementsprechende Rahmenbedingungen: 1. RUNDER TISCH / BMK Um ein einheitliches Mobilitätskonzept für die jeweiligen Städte zu erstellen, unter Berücksichtigung aller Positionen der beteiligten Stakeholder, ist ein Dialog unumgänglich und soll zu schnelleren, verträglichen und umweltverträglichen Antworten führen. In Form eines Runden Tischs im BMK sollten Zukunftsszenarien und Mobi- litätskonzepte diskutiert werden, wobei sich die Parkgaragenbetrei- ber als Teil einer gesamtheitlichen Lösung sehen. 2. BETRIEBSANLAGENRECHT Die Genehmigung zur Errichtung einer Betriebsanlage muss bereits vor Baubeginn eingeholt werden (im Allgemeinen ist die örtlich zu- ständige Bezirksverwaltungsbehörde – BH oder Magistrat – die Ge- nehmigungsbehörde). Eine Harmonisierung zum Bauverfahren in zeitlicher und inhaltlicher Hinsicht wäre zielführend, damit die be- hördlichen Verfahren vereinfacht werden. Wunsch wäre eine österreichweite Harmonisierung der Genehmi- gung von E-Ladestationen, so dass die Anforderungen österreichweit auf eine reine Meldepflicht für E-Ladestationen reduziert werden können. Dies entspricht einer praxisnahen Handhabe, da E-Ladesta- tionen zukünftig immer stärker in Parkhäusern verwendet werden. 3. BAURECHT Da die zukünftige Nutzung sich von der reinen Parkgarage weiter- entwickelt – hin zu Mobilitätshubs – sollten die Rahmenbedingun- gen für eine erweiterte Nutzungsmöglichkeit geschaffen werden. Dabei soll generell einer bundeseinheitlichen harmonisierten Lö- sung der Vorzug gegeben werden. Unterstützung bei der Implementierung moderner Abrechnungs- modalitäten in Form der Kennzeichenerkennung durch Videoüber- wachung. In logischer Konsequenz müsste ein entsprechendes Hin- weiszeichen bereits im Straßenraum montiert werden. Ein Ver- kehrszeichen mit Kamerasymbol sollte in der StVO aufgenommen werden. Diese Form der Abrechnung ist nicht nur benutzerfreund- lich und kundenorientiert, sondern auch ökologisch sinnvoll, da keine Parkkarten benötigt werden. 5. REGISTRIERKASSEN Kassenautomaten, Ausfahrtsterminals und Parkscheinautomaten soll- ten wie Ticketautomaten des öffentlichen Verkehrs klassifiziert werden. Diese Anlagen bieten ausreichend Dokumentation, um die vereinnahm- ten Umsätze nachweisen zu können. Parkraum-Management ist Teil der Verkehrsinfrastruktur, wie der öffentliche Verkehr, und sollte daher im Bereich der Abrechnungsmodalität auch gleichbehandelt werden. 6. UMWELT UND NACHHALTIGKEIT Aufgrund des Mobilitätsbedürfnisses der Bevölkerung ist die indivi- duelle Mobilität ein Grundbedürfnis der Bewohner, auch in den Städten. Ein Teil dieser individuellen Mobilität ist das Kraftfahrzeug. Die Inanspruchnahme von öffentlichem Raum für das Parken sollte nur in beschränktem Ausmaß zur Verfügung stehen, vor allem wenn Abstellflächen in Garagen verfügbar sind. So kann mehr öffentlicher Raum für Fußgeher bereitgestellt werden. Durch gezieltes Park- raummanagement wird Suchverkehr verhindert und eine automati- sche Verkehrsberuhigung erreicht. 7. FÖRDERUNGSPOLITIK Für eine positive und nachhaltige Stadtentwicklung bedarf es inno- vativer Lösungen für Fahrzeuge. Durch den sinnvollen Rückbau von Oberflächenstellplätzen und einer abgestimmten Parkraumbewirt- schaftung kann die Finanzierung privater Parkgaragen auch ohne Förderungen durch die öffentliche Hand gelingen. 8. STUDIE: MODERNE WEITERENTWICKLUNG DES INNERSTÄDTISCHEN RAUMS Um sich besser auf zukünftige Herausforderungen im städtischen Leben einstellen zu können, bedarf es der Planung unter dem Gesichtspunkt von Nachhaltigkeit, Ökologisierung, Mobilitätsanspruch und Freizeit- verhalten der Bevölkerung. Nur dann können österreichische Großstäd- te auch in Zukunft als besonders lebenswert ausgezeichnet werden! Wünschenswert dafür ist die Teilnahme österreichischer Städte – allen n voran Wien – an EU-finanzierten Projekten wie z.B. Polis. 56 Parken aktuell · September 2020

NEWS Webseite www.parken.de Überarbeitete Mitgliederdatenbank bietet deutlichen Mehrwert V or einem Jahr wurde die Verbandsweb- gliederdatenbank dar. Diese bietet nun einen deutlichen Mehrwert für alle Nutzer der Seite. seite www.parken.de inhaltlich und optisch komplett überarbeitet. Seitdem wird die Seite rege genutzt, wie sich an signifikant gestiegenen Zugriffszahlen zeigt. Doch da- mit nicht genug: In der Zwischenzeit hat sich der Marketing Ausschuss noch einmal eingehend mit der Funktionsweise und der Nutzerfreundlichkeit befasst und dabei ins- besondere auch die Mitgliederdatenbank (parken.de/mitglieder/) einer kritischen Überprüfung unterzogen. Nun ist das „Face- lift“ abgeschlossen, das aber viel mehr als nur kosmetische Veränderungen beinhaltet. Neben kleinen optischen und funktionalen Verbesserungen – wie zum Beispiel der Dar- stellung des Verbandslogos – stellt die wich- tigste Neuerung die Überarbeitung der Mit- WAS IST NEU? Ab sofort kann jeder Mitgliedsbetrieb – egal ob ordentliches oder außerordentliches Mitglied – eine eigene individuelle Kurzbe- schreibung seiner Geschäftsbereiche einstel- len. Vorher konnten nur die außerordentli- chen Mitglieder aus einer Reihe von vordefi- nierten Kategorien auswählen. Die deutliche Reduzierung dieser Kategorien und die Ein- beziehung des Freitextes in der Durchsu- chung der Datenbank wird zu genaueren Suchergebnissen für den Nutzer führen. Natürlich funktioniert dies nur, wenn alle Mitgliedsbetriebe eine Kurzbeschrei- einstellen. Mitgliedsunternehmen bung sollten deshalb darauf achten, solche Begrif- fe zu verwenden, die ihre Dienstleistung, ihr Produkt oder ihren Betrieb am besten be- schreiben, sodass sie bei einer Suche inner- halb der Datenbank leicht gefunden werden. DANK AN DIE MITGLIEDER Der Bundesverband Parken e.V. bedankt sich an dieser Stelle bei all jenen Mitglieder, die ihren Eintrag bereits angepasst haben. Für Unternehmen, die noch nicht die Zeit dafür gefunden haben, besteht selbstver- ständlich weiterhin die Möglichkeit ihre Be- schreibung einzugeben oder Änderungen n vorzunehmen. www.parken.de MASSENBERG WIR SETZEN AUF SICHERHEIT. Wider s tand ist zWecklos Korrosionsschäden sind in Parkhäusern allgegenwertig, auch wenn man sie auf den ersten Blick nicht erkennt. Eine unserer Kernkompetenzen ist die nachhaltige Instandsetzung von Parkhäusern und Tiefgaragen. Durch weitreichendes Know-how und langjährige Erfahrung meistern wir jegliche Herausforderung an Ihrem Objekt. Der Einsatz von traditionellen und innovativen Technologien ist für uns selbstverständlich. Dabei steht Sicherheit für uns an erster Stelle: Wir machen Ihr Parkhaus sicherer! Wir bekommen das wieder hin. 58 www.massenberg.de Parken aktuell · September 2020

NEWS Ab Ausgabe November 2020 (Nr. 119): Kleinanzeigenmarkt Parken aktuell bietet einen neuen kostenlosen Service – exklusiv für Mitgliedsbetriebe. Angeregt durch den ständigen Austausch mit dem Marketing Ausschuss führen wir ab der nächsten Ausgabe der Parken aktuell ei- nen Kleinanzeigenmarkt ein. Dieser ist ex- klusiv für Mitgliedsbetriebe und wird festes Element im Verbandsteil dieser Fachzeit- schrift. Diese neue Plattform richtet sich als kostenloser Service an Mitgliedsbetriebe, die beispielsweise gebrauchte Anlagen ver- kaufen wollen oder Stellen ausschreiben möchten. In Form von Text-Inseraten kön- nen Mitglieder des Bundesverbandes Par- ken e.V. ab Ausgabe Nr. 119 ihre Angebote platzieren. Wie dieser Kleinanzeigen-Markt- platz aussehen könnte, haben wir mit Mus- ter-Inseraten unten dargestellt – dazu links bereits eine echte Stellenausschreibung aus n dem Bundesverband Parken e.V. IHRE KLEINANZEIGE Bitte beachten: Die Annoncen bestehen ausschließlich aus Fließtext mit einer Länge von maxi- mal 300 Zeichen (inklusive Leerzei- chen). Typografische Wünsche wie Fettungen, Kursivschrift oder Unter- streichungen werden berücksichtigt. Senden Sie Ihre Textvorgabe unter Angabe Ihrer Kontaktdaten bitte an kleinanzeigen@parken-aktuell.de Stellenangebot Bundesverband Parken e.V. Die Geschäftsstelle in der Kölner Innenstadt sucht eine/n Referent/in für Kommunikation/PR/Vernetzung Aufgaben: · Presse- und Öf fentlichkeitsarbeit · Vernetzung des Bundesverbandes Parken mit anderen relevanten Organisationen und Verbänden · Unterstützung der Veranstaltungs- organisation und -durchführung · Mitgliederkommunikation Vollständige Stellenausschreibung auf www.parken.de Bearciis GmbH · Musterstraße 1 12345 Musterstadt Parkhäuser mit System Konzipieren, Bauen, Betreuen und Betreiben aus einer Hand goldbeck.de goldbeck-parking.de Orempossimus non es molore Orempossimus non es molore corectur autet quis nis ent dellupta dolupta iasita velecus apissin reperferi cus et et eaquod ut dolore, verchilitas explign Bearciis GmbH · Musterstraße 1 · 12345 Musterstadt www.reperferi.de Arum qui is aut Eatisitation re omniti coressit litiur sit venet, sequam, oditibus magnat. Cab inulliquiam et ant as im id quia voluptate duciisq. Orempossimus non esm Orempossimus non es molore corectur autet dollaut opturis reperferi cus et. Bearciis GmbH, Musterstraße 1, 12345 Muster- stadt, www.reperferi.de Iasita velecus reperferi Orempossimus non es molore corectur autet apissin reperferi dellupta cus et. Bearciis GmbH, Musterstraße 1, 12345 Muster- stadt, www.reperferi.de PARKING SERVICES

NEWS Zweite Blitzumfrage zur Corona-Krise unter Parkhausbetreibern Leichte Erholung nach dem Lockdown und Zuversicht für 2021 Die Corona-Pandemie zieht weiter ihre Kreise und eine Wirtschafts- UNSERE FRAGEN krise nach sich, deren Ausmaß und 1. Wie gehen Sie mit der reduzierten Mehrwertsteuer um? Dauer noch nicht abzusehen ist. Nach unserer Blitzumfrage in der Parken aktuell 2/2020 (Nr. 117) haben wir für diese Ausgabe ein weiteres Stimmungsbild der Parken Branche eingefangen. Credo: Es zieht insgesamt wieder an, manche Bereiche sind aber nach wie vor stark getroffen. P arkhausbetreiber aus ganz Deutsch- land beteiligten sich an unserer zwei- ten Blitzumfrage zur aktuellen Situation in 2. Hat sich Ihr Geschäft nach dem Lockdown wieder erholt? 3. Haben Sie besondere Maßnahmen infolge der Krise ergriffen (z.B. Kurzarbeit, Entlassungen, Alternativnutzungen, Teilsperrungen, Sanierungsarbeiten, Baumaßnahmen, Preisanpassungen)? 4. Glauben Sie, dass 2021 umsatzmäßig wieder in etwa das Niveau von 2019 erreicht? der Branche. Antworten kamen von überre- gional tätigen Parkraumbewirtschaftern, aber auch von Betreibern, die eine stärker lokale Ausrichtung haben und in mittelgro- ßen bis großen Städten aktiv sind. Da es auch um sensible Themen wie den Umgang mit der Mehrwertsteuersenkung ging, er- reichte uns die Bitte, die Antworten zu ano- nymisieren und ein allgemeines, nicht per- sonalisiertes Stimmungsbild wiederzuge- ben. Dieser Bitte kam die Redaktion nach. UMGANG MIT DER REDUZIERTEN MEHRWERTSTEUER Zwei Betreiber teilten uns mit, dass sie die drei Prozent im Dauerparkerbereich an die Edelstahl - Entwässerungssysteme für den Parkbereich Projekt: • Grundsanierung Parkgarage Schranne München, Betreiber: Bavaria Parkgaragen GmbH Lösungen so fl exibel wie das Wasser FAQ: • 160 Meter Entwässerungsrinnen • Edelstahl-Punktabläufe mit Brandschutzausrüs- tung R90 • Aufmaß durch Wiedemann-Technik • Individuelle und auftragsbezogene Fertigung der Bauteile • Rinnenstöße wasserdicht verschweißt durch werkseigene Monteure Siemensstraße 16 - 18 25813 Husum +49 4841 778-0 info@wiedemann-technik.de www.wiedemann-technik.de

AUSBLICK o g a s e M : ) 2 ( s o t o F Messe PARKEN 2021 Positiver Trend bei den Ausstellerzahlen Vom 23. bis 24. Juni 2021 findet Deutschlands einzige Plattform für zukunftsweisende Lösungen im ruhenden Verkehr in Wiesbaden statt. Branchengrößen und innovative Start-ups präsentieren hier aktuelle Themen und Produkte von der Parkhaussanierung bis hin zu Smart-Mobility-Apps. N ach einem weitestgehend messefreien Jahr 2020 zeigt sich die Parkierungs- branche sehr motiviert, dem Fachpublikum im kommenden Juni ihre Produktinnovati- onen persönlich zu präsentieren: Mehr als neun Monate vor Messebeginn haben sich bereits 35 Unternehmen in die Ausstellerlis- te der PARKEN eingetragen. Dies entspricht einer Steigerung um 29 Prozent gegenüber demselben Zeitpunkt im letzten Veranstal- tungsjahr. Zu den angemeldeten Firmen ge- hören namhafte Key-Player wie EasyPark, GOLDBECK, Nagels Druck, ParkNow und SKIDATA. NEUE KOMPLETTPAKETE FÜR AUSSTELLER Wie gewohnt können ausstellende Unterneh- men entweder ihren eigenen Messestand mitbringen oder einen Systemstand anmie- 6464 Parken aktuell · September 2020

AUSBLICK Impression vom Kompetenzforum Parken 2019. Die Branche trifft sich – Stand heute – auch 2020 wieder in Würzburg, allerdings mit Abstand, Hygienekonzept und verringerter Teilnehmerzahl. h u R o k r a M : o t o F Kompetenzforum Parken am 3. Dezember 2020 in Würzburg Fachtagung findet unter Auflagen statt Seit vielen Jahren veranstaltet der Bundesverband Parken e.V. im No- vember/Dezember das Kompetenzforum Parken. Verbandsmitglie- der, aber auch Nicht-Mitglieder haben hier die Gelegenheit, Vorträge ausgewiesener Branchenkenner zu hören und sich in Würzburg per- sönlich zu treffen oder kennenzulernen. Die Auswahl der Referenten und Themen kommt an, die stetig steigenden Teilnehmerzahlen spre- chen für sich. CORONA-BEDINGTE EINSCHRÄNKUNGEN Allerdings wird es in diesem besonderen Jahr sicher keinen neuen Teilnahmerekord geben. Immerhin: Nach bisherigem Stand (zum Redaktionsschluss) soll das Kompetenzform am 3. Dezember 2020 im Maritim Hotel in Würzburg stattfinden. Für die reine Fachveran- staltung ist ein Zeitrahmen von 10 Uhr bis 16.30 Uhr vorgesehen, um eine An- und Abreise am selben Tag zu ermöglichen. Wesentli- che corona-bedingte Einschränkungen: Die Teilnehmerzahl wird auf 90 Personen begrenzt, und es dürfen sich zunächst nur drei Teil- nehmer pro Firma anmelden. Eine Vorabendveranstaltung des Ver- bandes wird es nicht geben. Parallel zu den Vorbereitungen der Tagung wird derzeit an der Möglichkeit gearbeitet, die Veranstaltung nach Voranmeldung auch online verfolgen zu können. Nähere Informationen zum Fachprogramm, dem Hygienekonzept und den Anmeldekonditio- nen werden von der Geschäftsstelle bis Mitte Oktober an alle Mit- glieder verschickt und auf der Verbands-Webseite parken.de veröf- n fentlicht. TERMINE 2020 Kompetenzforum Parken 2020 2021 Parken 2021 2022 Fachtagung und 3. Dezember 2020 Fachmesse und Fachtagung Mitgliederversammlung 2022 Congress Centrum, Würzburg 23.–24. Juni 2021 Bundesverband Parken e. V. www.parken.de RheinMainCongressCenter 23.–24. Juni 2022 Wiesbaden www.parken-messe.de Steigenberger Grandhotel Petersberg Königswinter – www.parken.de 6666 Parken aktuell · September 2020

entervo SMART PARKING SOLUTIONS Gestalten Sie das Parkerlebnis für Ihre Kunden komfortabel - mit smarten Lösungen! Scheidt & Bachmann ist der führende Anbieter smarter Lösungen für Ihr Parkraum-Management. Mit einem zukunftsorientierten Gesamtpaket wird das Parken zu einem komfortablen Erlebnis für Ihre Kunden. Digitale Lösungen - mit und ohne Schranke, eine Vielzahl bargeldloser Bezahlmöglichkeiten, online Rabattierungen und dynamische Preismodelle werden passgenau auf Ihr Geschäftsmodell abgestimmt. Eine Integration von 3rd-Party Hardware ist jederzeit möglich. www.scheidt-bachmann.de